Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Motor ab 2021: Das wollen die F1-Chefs und die FIA

Von Otto Zuber
 Ross Brawn und Chase Carey wollen günstigere und lautere Formel-1-Motoren

Ross Brawn und Chase Carey wollen günstigere und lautere Formel-1-Motoren

Die Verantwortlichen des Automobilweltverbands FIA und der Formel-1-Rechteinhaberin FOM haben den Motorenherstellern in einer Sitzung in Paris einige Eckpunkte für das Motoren-Reglement ab 2021 präsentiert.

Natürlich durfte auch FIA-Präsident Jean Todt nicht fehlen, als sich die Vertreter von FIA, FOM und verschiedener Motorenhersteller heute, Dienstag, in Paris getroffen haben. Denn beim Meeting präsentierten die Formel-1-Verantwortlichen den aktuellen und potenziellen WM-Teilnehmern einen ersten Entwurf von der neuen F1-Antriebseinheit, die ab 2021 zum Einsatz kommen soll.

Die verschiedenen Experten, die von der FIA und FOM beauftragt wurden, ein erstes, grobes Konzept zu entwerfen, konzentrierten sich dabei auf einige wichtige Faktoren. So sollen mit den neuen Regeln die Kosten gesenkt, die Relevanz für die Produktion für die Strasse beibehalten und der Sound sowie die Attraktivität des Triebwerks verstärkt werden.

Die Eckpunkte des neuen Reglements, die aufgrund der Daten und Inputs der Teams, Hersteller und externer Experten ermittelt wurden, sollen zum Jahresende 2017 dann offiziell von der FIA präsentiert werden.

Um das Ziel der Kostenreduktion zu erzielen, sollen in den nächsten 12 Monaten einige Elemente des neuen Motors definiert werden. Doch die Entwicklung und Konstruktion des gesamten Antriebseinheit wird nicht vor Ende des nächstes Jahres möglich sein, denn dann werden erst alle entsprechenden Informationen veröffentlicht. Damit wollen die Formel-1-Verantwortlichen sicherstellen, dass die Hersteller die aktuellen Motoren weiterentwickeln.

In den nächsten Monaten wollen die FIA- und FOM-Verantwortlichen überdies gemeinsam mit den Teams ein Regelwerk ausarbeiten, das die Test- und Entwicklungsmöglichkeiten beim Formel-1-Motor einschränkt. Ausserdem sollen weitere Massnahmen zur Kostensenkung ertüftelt werden.

So sieht der Entwurf der Formel-1-Verantwortlichen für die Eckdaten der Antriebseinheiten aus, die ab 2021 eingesetzt werden: Aus Kostengründen soll es beim 1,6-Liter-V6-Turbo-Hybridmotor bleiben. Um den Sound zu verbessern, soll das Drehzahllimit um 3000 Umdrehungen pro Minuten erhöht werden. Mit strengeren Design-Vorschriften will man die Entwicklungskosten niedrig halten und die Ingenieure davon abhalten, extreme Designs zu wählen.

Die künftigen Motoren sollen keine MGU-H-Einheit für die Hitze-Energierückgewinnung mehr umfassen, stattdessen soll die Einheit für die Rekuperation der kinetischen Energie verstärkt werden und dem Fahrer künftig die Möglichkeit geben, die Zusatzenergie im Rennen strategisch besser nutzen zu können.

Geht es nach den FIA- und FOM-Verantwortlichen, soll es bei einem einfachen Turbo bleiben, bei der Energiespeicherung und die Kontrollelektronik sollen bei allen Teams Standard-Teile zum Einsatz kommen. Ausserdem sollen präzise Vorgaben für die Anschlüsse und Montage-Punkte der Antriebseinheiten formuliert werden. Letztlich will man auch strengere Vorgaben beim Sprit prüfen.

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