Fernando Alonso (McLaren): «Das ist doch Unsinn»
Fernando Alonso
Wir erleben jedes Jahr mehr Fans in Sotschi, dieser Trend ist erfreulich. Aber viele Formel-1-Anhänger verliessen am Samstag das Autodrom auf dem Olympiagelände enttäuscht: Sie bekamen im Abschlusstraining Magerkost serviert. Weil ein Viertel des Startfelds strafbelastet ist, fuhren diese Piloten nur ein Minimalprogramm, dann verschwanden ihre Rennwagen in der Box. In Quali 2 fehlten nicht nur die Autos von Red Bull Racing sowie der Toro Rosso von Pierre Gasly, auch Renault zog es vor, gar nicht mehr anzutreten – lieber freie Reifenwahl von den Startplätzen 11 und 12 als Einzug ins dritte Quali.
Fernando Alonso ist genervt. Er wird 2019 keine Formel-1-Rennen fahren, und das merkwürdige Reglement, das zu solchen Qualifyings führt, das wird der Spanier gewiss nicht vermissen. Der Weltmeister von 2005 und 2006 sagt: «Unser einziges Ziel bestand darin, in der ersten Quali eine Zeit zu fahren, welche der 107-Prozent-Regel genügt. Mehr mussten wir nicht tun. Wir Fahrer haben uns inzwischen daran gewöhnt, aber ich kann verstehen, wenn die Fans sehen – das ist doch Unsinn. Ich glaube, die meisten von ihnen hatten am Formel-2-Rennen mehr Freude als an unserem Abschlusstraining.»
Nico Hülkenberg gibt zu: «Klar ist das langweilig, aber manchmal musst du Entscheidungen treffen, nicht unpopulär sind, um ein grösseres Ziel im Auge zu behalten.»
Daniel Ricciardo meint: «Es ist seltsam, am Samstagmorgen aufzuwachen und zu wissen – am Nachmittag fahre ich acht Runden.»
Fernando Alonso höhnt: «Unser grösster Coup war es, den Wagen mit Lando Norris am Freitagmorgen so früh in die Boxengasse zu stellen. Dadurch haben wir auf einen Schlag vier Ränge gutgemacht.»