MotoGP-Finale: Verschiebung, Verlegung, Absage?

Honda: Schon 2019 war Ausstieg ein Thema

Von Mathias Brunner
AlphaTauri und Red Bull Racing fahren mit Honda-Power

AlphaTauri und Red Bull Racing fahren mit Honda-Power

​Honda-Chef Takahiro Hachigo wollte die Formel 1 schon früher verlassen – als unklar war, was in Sachen Motorenreglement passiert. Red Bull Racing und Toro Rosso/AlphaTauri hatten bislang vier Motorenpartner.

Es ist die Hammermeldung dieses 2. Oktober 2020: Honda wird sein Engagement in der Formel 1 Ende 2021 abschliessen, damit brauchen Red Bull Racing und AlphaTauri einen neuen Motorenpartner, wenn die Formel 1 2022 ganz anders aussehende Rennwagen auf die Bahn bringen wird.

Genau die Diskussionen um das neue Reglement waren der Grund, warum Honda-Chef Takahiro Hachigo die Formel 1 schon früher verlassen wollte. Denn monatelang war völlig unklar, wo sich die Königsklasse in Sachen Motorenreglement hinbewegen wird.

Hätte ein neuer Motor gebaut werden müssen, wäre das ein Grund gewesen, das GP-Programm schon auf Ende 2020 zu beenden. Denn als die Welt noch nicht von der Coronakrise erschüttert wurde, sollte die neue Rennwagengeneration samt anderer Motoren auf 2021 eingeführt werden.

Die Formel-1-Motorenhersteller Mercedes-Benz, Ferrari, Renault und Honda machten dem Autosport-Weltverband FIA und Formel-1-CEO Chase Carey klar: Es wäre finanziell untragbar, neue Antriebseinheiten entwickeln zu müssen. Man verständigte sich in Sachen Antrieb auf Kontinuität. Das passte hervorragend in die Pläne von Formel-1-Sportchef Ross Brawn, der die Kosten in der Königsklasse unbedingt senken will.

Nach der Rückkehr von Honda in die Formel 1 mussten die Japaner mit McLaren hartes Brot essen – neunter Schlussrang 2015, sechster Platz 2016, wieder Neunte 2017, dann zog McLaren-Teamchef Zak Brown den Stecker und bandelte mit Renault an.

Honda wechselte zur Saison 2018 hin zu Toro Rosso, ab 2019 beliefern die Japaner beide Red-Bull-Teams, und endlich geht es aufwärts: Honda kehrte auf die Siegerstrasse zurück – der Volltreffer von Max Verstappen und Red Bull Racing ausgerechnet auf dem Red Bull Ring 2019 war der erste WM-Laufsieg der Japaner seit Ungarn 2006 (mit Jenson Button).

Seit Anfang 2019 hat Honda mit Red Bull Racing und AlphaTauri fünf GP-Siege errungen und 20 Podestplazierungen.

Max Verstappen wurde 2019 im Red Bull Racing-Honda WM-Dritter. Der Niederländer liegt auch heute auf diesem Platz, das Team ist im Konstrukteurs-Pokal derzeit Zweiter.

Toro Rosso (ab 2020 AlphaTauri) und Red Bull Racing sind in der Königsklasse beide mit vier Triebswerkspartner unterwegs gewesen. Toro Rosso mit einem Cosworth-V10-Dreiliter 2006, mit einem 2,4-Liter-V8 von Ferrari von 2007 bis 2013, mit dem V6-Turbo von Renault 2014 bis 2017 sowie mit dem 1,6-Liter-Turbomotor von Honda seit 2018, ab 2020 unter der Bezeichnung AlphaTauri.

Red Bull Racing begann mit 2005 ebenfalls mit dem Cosworth-V10-Dreilitermotor, 2006 war Ferrari der Triebwerkslieferant (2,4-Liter-V8-Saugmotor), in der Folge begann eine lange Kooperation mit Renault, die mit Sebastian Vettel vier WM-Titel in Folge einbrachte, von 2010 bis 2013.

Von 2007 bis 2013 wurde mit einem 2,4-Liter-V8 der Franzosen gefahren, dann gingen Red Bull Racing und Renault gemeinsam in die Turbohybrid-Ära, von 2014 bis Ende 2018. Seit Anfang 2019 fährt RBR mit Honda-Power.

Russland-GP, Sotschi

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 1:34:07,868 h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +7,729 sec
3. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +22,729
4. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +30,558
5. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +47,065
6. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1:02,186 min
7. Esteban Ocon (F), Renault, +1:08,006
8. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1:08,740
9. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1:29,669
10. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1:32,995
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
15. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
17. Romain Grosjean (F), Haas, +1 Runde
18. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Crash
Carlos Sainz (E), McLaren, Crash

WM-Stand Fahrer nach 10 von 17 Rennen

1. Hamilton 205 Punkte
2. Bottas 161
3. Verstappen 128
4. Norris 65
5. Albon 64
6. Ricciardo 63
7. Leclerc 57
8. Stroll 57
9. Pérez 56
10. Gasly 45
11. Sainz 41
12. Ocon 36
13. Vettel 17
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 6
16. Räikkönen 2
17. Giovinazzi 2
18. Magnussen 1
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken
1. Mercedes 366
2. Red Bull Racing 192
3. McLaren 106
4. Racing Point 104
5. Renault 99
6. Ferrari 74
7. AlphaTauri 59
8. Alfa Romeo 4
9. Haas 1
10. Williams 0

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