Kaum Chancen für Talente: Appell von Fernando Alonso
Fernando Alonso: «Wenn du einen Rookie ins Auto setzt, bleiben ihm genau eineinhalb Vorsaison-Testtage, bevor die Saison beginnt»
Der Einsatz von Oliver Bearman in Saudi-Arabien hat gezeigt, dass Nachwuchstalente auch mit wenigen Erfahrungskilometern beim Formel-1-Debüt einen starken Auftritt hinlegen können. Der erst 18-jährige Brite hatte im vergangenen Jahr seine ersten Runden in einem GP-Renner gedreht – zunächst in einem alten Ferrari im Rahmen eines Privattests, den Ferrari für ihn organisiert hat. Später dann durfte er für das Ferrari-Kundenteam Haas bei den ersten Trainings in Mexiko und Abu Dhabi sowie beim Nachsaison-Test ausrücken.
Wie Bearman, der zur Ferrari Driver Academy und somit zum Nachwuchskader des ältesten GP-Rennstalls der Welt gehört, kommen auch andere Talente durch die verschiedenen Förderprogramme der grösseren Teams dazu, sich auf den Einstieg in die Königsklasse vorzubereiten. Wer allerdings nicht das Glück hat, einem Junioren-Team anzugehören, der hat es in diesen Tagen schwer, Gelegenheiten für Einsätze in einem Formel-1-Auto zu finden.
Und selbst wer auserwählt wurde, kann angesichts der beschränkten Testmöglichkeiten und der Zwänge, die durch die Budget-Obergrenze entstanden sind, nur selten ausrücken. Das kritisierte auch Aston-Martin-Star Fernando Alonso, als er auf die fehlenden Chancen für den Nachwuchs angesprochen wurde. «Es wäre gut, wenn es mehr Testmöglichkeiten geben würde, und einige der grossen Teams können es sich auch leisten, ein Förderprogramm mit Privattests in einem alten Auto für Formel-2-Piloten umzusetzen.»
«Aber selbst das ist keine gründliche Vorbereitung oder ein echter Tests. Doch so läuft es derzeit nun einmal in diesem Sport, und wir haben auch so viele Rennwochenenden, die wir bestreiten. Damit sind die Teams schon ausgelastet, sowohl mit Blick auf den Budgetdeckel als auch auf die Arbeitsbelastung der Mitarbeiter, die für die 24 Rennen im Einsatz sind. Ich denke, deshalb ist es fast unmöglich, wie in der Vergangenheit ein Testteam aufzustellen, um die jungen Fahrer gut vorbereiten zu können», ergänzt der 42-Jährige.
«Selbst die Wintertestfahrten sind sehr kurz, wenn du einen Rookie ins Auto setzt, bleiben ihm genau eineinhalb Testtage, bevor die Saison beginnt. Gut möglich, dass dies den einen oder anderen Teamchef davon abhält, junge Fahrer einzusetzen. Es gibt einige Dinge, die noch nicht so gut laufen, und manchmal erheben wir Fahrer unsere Stimmen. Ich hoffe, dass diese auch gehört werden», betonte der zweifache Champion daraufhin.
Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:20:43,273 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +13,643 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +18,639
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +32,007
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +35,759
06. George Russell (GB), Mercedes, +39,936
07. Oliver Bearman (GB), Ferrari, +42,679
08. Lando Norris (GB), McLaren, +45,708 sec
09. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +47,391 sec
10. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:16,996
11. Alex Albon (T), Williams, +1:28,354
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:45,737
13. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
14. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1
15. Logan Sargeant (USA), Williams, +1
16. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1
17. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1
18. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1
Out
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Unfall
Pierre Gasly (F), Alpine, Getriebe
WM-Stand (nach 2 von 24 Grands Prix)
Fahrer
01. Verstappen 51 Punkte
02. Pérez 36
03. Leclerc 28
04. Russell 18
05. Piastri 16
06. Sainz 15
07. Alonso 12
08. Norris 12
09. Hamilton 8
10. Bearman 6
11. Hülkenberg 1
12. Stroll 1
13. Albon 0
14. Zhou 0
15. Magnussen 0
16. Ricciardo 0
17. Ocon 0
18. Tsunoda 0
19. Sargeant 0
20. Bottas 0
21. Gasly 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 87 Punkte
02. Ferrari 49
03. McLaren 28
04. Mercedes 26
05. Aston Martin 13
06. Haas 1
07. Williams 0
08. Sauber 0
09. Racing Bulls 0
10. Alpine 0