Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Polesetter Max Verstappen zu Ferrari: «Sehr schnell»

Von Vanessa Georgoulas
Polesetter Max Verstappen über Ferrari: «Sehr schnell»

Polesetter Max Verstappen über Ferrari: «Sehr schnell»

Im Qualifying auf dem Albert Park Circuit war Max Verstappen der Schnellste auf der Piste. Der Red Bull Racing-Star erklärte dennoch mit Blick aufs anstehende Rennen in Melbourne, wie stark seine Hauptkonkurrenten sind.

Das Qualifying zum Australien-GP bot viel Spannung, denn zunächst war Carlos Sainz der schnellste Mann auf der Piste. Der Spanier sicherte sich die Bestzeiten in den ersten beiden Segmenten, musste am Ende aber mit dem zweiten Platz Vorlieb nehmen, weil Max Verstappen mit 1:15,915 min die Nase vorn behielt. Der Red Bull Racing-Star sagte nach der Eroberung seiner vierten Pole in Folge: «Das war jetzt etwas unerwartet, aber ich bin sehr glücklich mit dem Q3-Verlauf. Beide Runden fühlten sich sehr gut an und es hat Spass gemacht.»

«Aber es war ein kniffliges Wochenende, dennoch haben wir es am Ende geschafft, vorne zu stehen», fügte der Niederländer stolz an. Mit Blick auf die Konkurrenz erklärte er: «Sie sind ganz offensichtlich sehr schnell unterwegs, auch im Renntrimm, das wirft für den GP Fragezeichen auf, aber das macht es nur noch spannender. Mal schauen, wie es laufen wird.»

Sainz, der in Jeddah noch wegen seiner Blinddarm-OP im dritten Training, Qualifying und Rennen gefehlt hatte, erklärte: «Es waren ein paar harte Wochen. Es war fast nicht zu glauben, dass ich im Qualifying lange geführt und am Ende einen Platz in der ersten Startreihe erobert habe. Ich bin sehr glücklich, dass wir dieses Wochenende Red Bull Racing herausfordern konnten.»

Sergio Pérez, der die drittschnellste Runde gedreht hatte, fügte an: «Ich denke, da lag definitiv mehr drin, der erste Sektor war nicht berauschend, speziell in der ersten Kurve hatte ich auf meiner letzten Runde etwas Mühe, das rächt sich in der ganzen Passage und kostet gleich eine oder eineinhalb Zehntel. Ich bin aber zufrieden mit den Fortschritten, die ich im Verlauf des Wochenendes machen konnte.»

So lief das Qualifying:

Die Wolkendecke über dem Albert Park Circuit von Melbourne hatte sich bis zum Start des Qualifyings verzogen, sodass die GP-Renner zum Start der Session in der Sonne glänzten. Bei 19 Grad Aussentemperatur rückten die Stars der Szene auf dem 34 Grad warmen Rundkurs aus, um sich eine gute Ausgangslage für das Rennen in Australien zu sichern.

Nicht mit von der Partie war Logan Sargeant, der sein Chassis seinem Williams-Teamkollegen Alex Albon überlassen musste, nachdem dieser sein eigenes Auto im ersten Training stark beschädigt hatte. Der Rest rückte aus und es dauerte nicht lange, bis sich die ersten Fahrer in die Quere kamen.

Die Regelhüter kündigten nach vier Minuten an, eine Szene zwischen Sergio Pérez und Nico Hülkenberg nach dem Rennen genauer zu untersuchen. Wenig später geriet auch Pierre Gasly ins Visier der Rennkommissare, weil er beim Verlassen der Boxengasse die weisse Linie überfahren hatte. Auch diese Untersuchung verschoben die Stewards auf später. Albon, Magnussen, Zhou, Pérez, Ocon und Russell mussten schliesslich auch zittern, weil sie die vorgegeben Maximalzeit überschritten hatten.

An der Spitze wechselten sich in den ersten Minuten ehrere Fahrer ab, am Ende hatte Carlos Sainz die Nase vorn. Der Spanier, der das Qualifying und Rennen in Saudi-Arabien wegen seiner Blinddarm-OP verpasst hatte, umrundete die 5,278 km lange Piste in 1:16,731 min. Hinter ihm belegten Sergio Pérez, Max Verstappen, Charles Leclerc, Fernando Alonso, George Russell, Alex Albon, Yuki Tsunoda, Oscar Piastri und Lance Stroll die weiteren Top-10-Positionen.

Auch Lando Norris, Lewis Hamilton, Valtteri Bottas, Esteban Ocon und Kevin Magnussen schafften auf den Positionen 11 bis 15 den Sprung ins Q2, während das Zeitfahren für Nico Hülkenberg, Pierre Gasly, Daniel Ricciardo und Guanyu Zhou gelaufen war. Besonders bitter: Der Australier Ricciardo drehte eine Runde, die fürs Weiterkommen gereicht hätte, doch diese wurde ihm wegen der Missachtung der Streckengrenzen wieder gestrichen. Zhou war mit einem beschädigten Frontflügel unterwegs, wie die Wiederholung der TV-Aufnahmen zeigte.

Bittere Pille für Lewis Hamilton

Im Q2 füllte sich die Strecke schnell und wieder setzte sich Sainz an die Spitze. Der Ferrari-Star schaffte es diesmal in 1:16,189 min um die Bahn und war damit fast zwei Zehntel schneller als Verstappen. Vier Minuten vor dem Ende der Session mussten sich Albon, Tsunoda, Magnussen, Bottas und Ocon verbessern, um es ins Top-10-Qualifying zu schaffen.

Dem Japaner gelang es zum Schluss, sich zu verbessern, womit er Hamilton aus der Top-10 verdrängte. Der siebenfache Weltmeister verpasste den Q3-Einzug schliesslich um 59 Tausendstel, mit ihm gehrten auch Albon, Bottas, Magnussen und Ocon zur zweiten Gruppe der Ausgeschiedenen. Die Q2-Bestzeit verbuchte erneut Sainz mit 1:16,189 min, auch Leclerc, Verstappen, Piastri, Pérez, Alonso, Norris und Stroll schafften es ins Q3.

Im Stechen um die Top-10-Startplätze war Sainz bei seinem ersten Versuch langsamer als im Q2, mit 1:16,331 min konnte er sich denn auch nicht an der Spitze halten. Verstappen schaffte die Runde in 1:16,048 min und war damit auf der provisorischen Pole vor dem Spanier und dessen Ferrari-Teamkollegen Charles Leclerc. Pérez, Norris, Piastri, Russell, Tsunoda, Alonso und Stroll folgten auf den weiteren Positionen, wobei Alonso seine Runde abbrach, nachdem er in der sechsen Kurve neben die Bahn geraten war, und Stroll noch keine gezeitete Q3-Runde gedreht hatte.

Der Kanadier holte dies nach und war nach seinem ersten Versuch der Achtschnellste. Nach dem zweiten und letzten Q3-Versuch war klar: Max Verstappen würde zum vierten Mal in Folge von der Pole losfahren, mit 1:15,915 min knackte er die 1:16er-Grenze und sicherte sich damit den ersten Startplatz vor Sainz, der 0,270 sec langsamer blieb. Pérez, Norris, Leclerc, Piastri, Russell, Tsunoda, Stroll und Alonso belegten die weiteren Top-10-Ränge.

Qualifying, Australien

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:15,915 min
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:16,185
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:16,274
04. Lando Norris (GB), McLaren, 1:16,315
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:16,435
06. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:16,572
07. George Russell (GB), Mercedes, 1:16,724
08. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:16,788
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:17,072
10. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:17,552
11. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:16,960
12. Alex Albon (T), Williams, 1:17,167
13. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:17,340
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:17,427
15. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:17,697
16. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:17,976
17. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:17,982
18. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:18,085
19. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:18,188
Nennung zurückgezogen: Logan Sargeant (USA), Williams
(Unfall von Alex Albon, kein Ersatz-Chassis in Australien)

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