Silverstone-Sensation: Sauber lässt Japaner fahren!
Unsere Informationen aus Japan erhöhen den Pulsschlag, nicht nur von Sauber-Fans: Wenn alles nach Plan läuft, dann wird beim kommenden Nachwuchsfahrer-Test in Silverstone (17. – 19. Juli) ein Japaner in den Schweizer Rennwagen klettern – aber nicht der frühere Stammfahrer Kamui Kobayashi, sondern der junge Kimiya Sato!
Aufmerksam auf diese überraschende Wendung wurden wir, als wir aus dem Dunstkreis von Sauber erfuhren: «Robin Frijns fährt einen Tag lang, die Stammfahrer einen weiteren, wer am dritten Tag einsteigt, steht noch nicht fest.» Das war eine andere Formulierung als vor kurzer Zeit: Damals hiess es, der Holländer Frijns werde zwei Tage lang im Sauber sitzen. Damit drängte sich die Frage auf: Wer fährt am dritten Tag?
Sato (mit dem früheren Formel-1-Piloten Takuma Sato nicht verwandt) wurde am 5. Oktober 1989 in der Präfektur Hyogo geboren. Mit 16 Jahren wechselte er vom Kart in den Automobilsport und zog nach Europa um. 2006 fiel er als zweitbester Neuling in der britischen Formel BMW auf und wurde Gesamt-Zehnter, ein Jahr später steigerte er sich auf den vierten Gesamtrang.
Dann war das Geld alle, und Sato kehrte nach Japan zurück. Er beendete die Formel Challenge (Monoposto-Nachwuchsserie) als Gesamtzweiter, für 2009 stieg er in die japanische Formel 3 auf (Zweiter der Nationalwertung). Nach einem weiteren Jahr in der japanischen Formel 3 wagte er wieder den Sprung nach Europa, dieses Mal in die Formel-3-Euroserie. Ergebnis: Gesamt-Zehnter, Sieg beim Finale. Es folgte Rang 9 in der FIA-Formel-3-Trophäe sowie Rang 3 im deutschen Formel-3-Cup 2012.
2013 fährt Sato in der AutoGP-Serie bei Euronova: In acht Läufen (je zwei Rennen in Monza, Marrakesch, Budapest und Silverstone) konnte Sato sechs Podestränge erreichen und drei Mal siegen, der 23-Jährige führt im Zwischenklassement.
Sato soll sich am kommenden Montag im Sauber-Werk von Hinwil einen Sitz anpassen lassen, der Vertrag zum Testen sei unterzeichnet, so hören wir. Angeblich lassen sich die Geldgeber Satos den Eintages-Test eine Viertelmillion Dollar kosten! Das wäre eine gute Nachricht für das finanzgeplagte Sauber-Team. Ob das Geld bereits überwiesen ist, wissen wir nicht.