Nico Hülkenberg: «Ein Rennen ändert nicht die Welt»
Nico Hülkenberg: «Nico Rosberg sass mir die ganze Zeit im Nacken»
Der diesjährige Besuch im Königlichen Park von Monza wird Nico Hülkenberg noch lange in guter Erinnerung bleiben. Der Sauber-Pilot sicherte sich am Samstag mit einer unglaublichen Leistung den dritten Startplatz und münzte diesen am Sonntag dank einer fehlerfreien Fahrt in den fünften Rang um. Es ist das beste Saison-Ergebnis des 26-Jährigen aus Emmerich, der in Italien mit zehn Zählern mehr WM-Punkte sammelte als in allen vorherigen Saisonläufen zusammengerechnet.
«Nach dem dritten freien Training und dem guten Qualifying war das eigentlich keine echte Überraschung», erklärte Hülkenberg nach der Zieldurchfahrt bescheiden, «ausser vielleicht, dass ich gerade in den letzten 15 Runden so gut mit den Spitzenreitern mithalten konnte.» Trotzdem hatte der Blondschopf alle Hände voll zu tun: «Das war kein einfaches Rennen. Nico (Rosberg) sass mir die ganze Zeit im Nacken und hat mir keine Atempause gegönnt. Das war schon hart, hat aber auch eine Menge Spass gemacht.»
Trotz seiner Glanzleistung erwartet Hülkenberg, der als einer der Kandidaten für die Nachfolge von Ferrari-Wackelkandidat Felipe Massa gehandelt wird, keine Wunder: «Ein Rennen ändert nicht die Welt. Das war jetzt ein gutes Ergebnis, aber das war jetzt ein Rennwochenende. Und ich weiss auch nicht erst seit heute, dass ich viel Talent besitze.» Allerdings dürfte es sicher kein Nachteil sein, dass das ganze Fahrerlager in der heissen Transfer-Phase über den jungen Deutschen spricht.
Ex-GP-Pilot Johnny Herbert ist überzeugt: «Das ist ein guter Zeitpunkt, um seine Klasse unter Beweis zu stellen. Nico kann es sehr weit bringen, er braucht aber eine Chance bei einem Top-Team. Ferrari könnte ihm diese bieten und es ist ja nicht das erste Mal, dass er mit dem Rennstall aus Maranello in Verbindung gebracht wird. Er würde auch sehr gut ins Team passen, und wäre eine interessante Alternative zu Kimi Räikkönen, wenn Fernando Alonso den Finnen nicht neben sich haben will.» Der 1996er-Weltmeister Damon Hill bleibt etwas Vorsichtiger als sein Landsmann: «Er ist im Auto sehr stark und macht auch ausserhalb des Cockpits eine gute Figur: Er ist sehr selbstsicher. Ich bin mir aber nicht sicher, ob Alonso mit ihm ein leichtes Spiel haben wird. Der Asturier ist zufrieden mit Felipe Massa, den er im Griff hat.»