Kobayashi, Van der Garde, Frijns: 30 Mio für Caterham
Kobayashi und Van der Garde 2006 am Norisring
Elf Tage vor dem ersten Wintertest (Beginn: 28. Januar in Jerez) hat der Caterham-Rennstall noch keinen einzigen Fahrer verkündet. Die Grünen waren schon vor einem Jahr spät dran: da wurde Giedo van der Garde erst am 1. Februar als Fahrer bestätigt, wenige Tage vor dem Testbeginn (am 5. Februar, ebenfalls in Jerez). Der Holländer ist sich offenbar sicher, dass er seinen Platz im Team von Flugunternehmer Tony Fernandes (AirAsia) behalten wird – er twitterte fleissig Bilder von seinem Höhentraining. Das klingt eigentlich nicht nach einem Fahrer, dem bereits eröffnet wurde, dass er kein Cockpit mehr erhält.
Gemäss unseren Recherchen läuft das so: Giedo van der Garde hat sich mit einer Mitgift von 15 Mio Euro eine zweite Saison bei Caterham gesichert. Sein früherer Teamgefährte Charles Pic wird – unter gütiger Mithilfe von Renault – als Testfahrer zu Lotus gerückt. Angeblich sind ihm dort acht Freitagseinsätze sowie mindestens zwei Testtage zugesichert.
Der frühere Sauber-Fahrer Kamui Kobayashi (27) hat in Japan neun Millionen Euro zusammegekratzt, dieses Geld und seine Erfahrung sollen den Ausschlag für den kampfstarken Kamui und gegen die 13 Mio Euro von GP2-Fahrer Marcus Ericsson gegeben haben. Hinter den Kulissen legte auch Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone ein gutes Wort für Kamui ein: für die Formel 1 ist es ein Jahr vor der Rückkehr von Honda wichtig, dass der Sport in Japan wieder mehr Berichterstattung erhält. Der schwedische Markt ist für Ecclestone wenig verlockend.
Rund 6 Mio Euro soll der Holländer Robin Frijns als Test- und Ersatzfahrer mitbringen. Als Gegenleistung erhält der frühere Sauber-Testfahrer 16 Tage hinterm Lenkrad (bei Freitagstrainings vor den Rennen sowie im Rahmen von acht Testtagen innerhalb der Saison, die genaue Aufteilung ist noch unklar).
Van der Garde, Kobayashi und Frijns würden somit rund 30 Mio Euro zu Caterham bringen.
Giedo und Kamui sind übrigens alte Bekannte: 2006 führen sie gemeinsam im Formel-3-Team ASM, ebenso wie ein gewisser Sebastian Vettel sowie Paul Di Resta. Der Schotte wurde damals Champion vor Vettel, van der Garde wurde Gesamtsechster, Kamui Achter.