Sitzt Pastor Maldonado Strafe in Spanien ab?
Pastor Maldonado: Mit dem letzten Platz schon genug bestraft
In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Nach dem Abschlusstraining in China sind verschiedene E-mails von Lesern eingegangen, die ungefähr die gleiche Frage beinhalten: «Was passiert mit der Strafe von Pastor Maldonado?»
Zur Erinnerung: Die Rennkommissare in Bahrain hatten den Venezolaner für schuldig befunden, den Überschlag von Sauber-Fahrer Esteban Gutiérrez ausgelöst zu haben. Dafür gab es schon im Rennen eine Bestrafung (10-Sekunden-Stop-and-go), eine nach dem Grand Prix (drei Strafpunkte), eine dritte fürs Rennen in China (fünf Ränge zurück). Genau das ist nun der Knackpunkt: Da Maldonado im Abschlusstraining wegen eines Motorwechsels gar nicht fahren konnte und sowieso vom letzten Platz ins Rennen geht – muss er da die Strafe beim darauf folgenden Rennen absitzen?
Die Antwort lautet: Nein, die Strafe gilt morgen als abgesessen.
Begründung: Im sportlichen Reglement ist zwar verankert, dass sich Strafen auf zwei Rennwochenenden auswirken können, doch das bezieht sich auf das Wechseln von Motorteilen, nicht auf eine Bestrafung für ein Foul auf der Strecke wie in Bahrain.
Wie wird beim Ersetzen von Motorteilen bestraft?
Die Antriebs-Einheit wird in Sachen Strafen in sechs verschiedene Elemente unterschieden. Fünf jedes dieser sechs Elemente dürfen im Laufe einer Saison maximal benutzt werden. Diese sechs Elemente sind: Der Motor, der Generator für die kinetische Energie, der Generator für die Hitze-Energie, der Energie-Speicher, der Turbolader, die Kontroll-Elektronik.
Sollte ein sechstes Element gebraucht werden, so muss der betroffene Fahrer in der Startaufstellung um zehn Ränge zurück. Für jedes weitere sechste Element der verschiedenen Motorteile gibt es eine Fünf-Ränge-zurück-Strafe. Braucht ein Fahrer beispielsweise einen siebten Lader, dann gibt es erneut eine Zehn-Ränge-zurück-Strafe. Für jedes weitere siebte Element wieder die fünf Ränge.
Wichtig dabei – und das ist der Grund, wieso es nun um Maldonado Verwirrung gab: Erhält beispielsweise Sauber-Fahrer Adrian Sutil die Strafe «zehn Ränge zurück», er steht jedoch auf Startplatz 17 (von 22), dann muss er den Rest der Strafe beim folgenden GP absitzen (also dort um die restlichen fünf Ränge zurück). Das gilt insgesamt aber nur für maximal zwei GP-Wochenenden.