McLaren: Honda-Motorentest in Abu Dhabi illegal?
Wie bald tritt McLaren wieder mit Honda-Power an?
In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Bianca Graber aus Bern wissen: «Ich höre, McLaren schliesse nicht aus, beim Formel-1-Test von Abu Dhabi im kommenden November mit Honda-Motoren zu fahren. Ist das erlaubt?»
McLaren-Teamchef Eric Boullier sagt hier in Barcelona: «Wir sind vertraglich dazu verpflichtet, Mercedes-Motoren zu verwenden, aber nur bis zum Saisonende. Also denken wir tatsächlich darüber nach, beim Abu-Dhabi-Test mit Honda-Motor zu fahren.»
Grundsätzlich laufen Abkommen mit Motorenpartnern jeweils entweder bis und mit dem letzten Rennen (wie jetzt zwischen McLaren und Mercedes) oder bis zum Ende eines Jahres. In der WM zwei Triebwerke einzusetzen, ist hingegen vom Reglement untersagt (früher war es erlaubt). Da die WM Sonntagnacht mit dem Rennen von Abu Dhabi (23. November) offiziell zu Ende ist, könnte McLaren den Test am Dienstag und Mittwoch darauf durchaus für einen Honda-Test nutzen.
Gleichzeitig hatte es bislang aus Japan immer geheissen, der Einsatz eines Labor-Fahrzeugs (also 2015er Honda-Motor in einem 2014er McLaren) sei nicht geplant. Der Einsatz eines Übergangsautos nur für diese zwei Autos ist sehr aufwändig, und die Techniker von McLaren und Honda müssen abschätzen, ob sich der Aufwand lohnt. Honda hat in den 80er und 90er Jahren jedoch teilweise sogar Labor-Renner gebaut, die ausschliesslich für Testzwecke und nur in Japan gefahren worden sind. Einige davon werden im Honda-Museum regelmässig ausgestellt (siehe die Story HIER).
Antwort daher: Legal wäre ein solcher Test. Die Frage ist vielmehr, ob der Ertrag den Aufwand rechtfertigt.