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Dietrich Mateschitz: Am 70. Geburtstag unauffindbar

Von Günther Wiesinger
Red Bull-Chef Dietrich «Didi» Mateschitz feiert heute seinen 70. Geburtstag. «Ich werde an diesem Tag verschollen sein», kündigte der Energy-Drink-Hersteller an.

Natürlich wurde Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz in letzter Zeit manchmal auf den 20. Mai 2014 angesprochen.

Er werde an diesem Tag unbekannten Aufenthalts sein, verschollen und unauffindbar, liess er durchblicken. «Ich werde dann irgendwo gelandet sein», kündigte er an. «Kein GPS-Sender wird mich orten können, es wird mich niemand finden.»

Mateschitz wird seinen 70. Geburtstag heute im engsten Familienkreis feiern, abseits jeglichen Trubels.

Pompöse feierliche Anlässe, besonders wenn sie seine eigene Person betreffen, meidet der Energy-Drink-Hersteller. Sie werden weiträumig umgangen.

2008 hat Dietrich Mateschitz angekündigt, er habe noch zehn kreative Jahre bei Red Bull vor sich. Heute will er sich bei der Frage, wie lange er seine leitende Position im Unternehmen noch beibehalten werde, am liebsten nicht mehr genau festlegen.

«Ich habe meine Präsenz im Unternehmen bereits so reduziert, dass es eigentlich nur mehr Vergnügen ist und nicht mehr als Arbeit bezeichnet werden kann», stellte er vor ein paar Tagen fest. «Ich arbeite seit Jahren darauf hin, dass ich nur noch bei den wesentlichen Dingen mitentscheide. Das ist die Verantwortung, die man hat – in einem autoritär geführten Unternehmen. Operativ wird Red Bull seit Jahren vom Board of Directors geführt; dieses System funktioniert gut.»

«Wenn es so bleibt, wie es ist, so soll es gut sein», hat sich Dietrich Mateschitz, den alle Didi nennen, vor dem 60. Geburtstag gewünscht.

Die 1984 von Mateschitz gegründete Red Bull GmbH mit Sitz in Fuschl am See (bei Salzburg) hält über die Distribution & Marketing GmbH 49 Prozent des Energiedrink-Herstellers.

Im Jahr 2013 wurde ein Umsatz von 5,04 Milliarden Euro erzielt, es wurden 5,387 Milliarden Dosen verkauft, Red Bull ist zum drittgrössten Getränkekonzern der Welt (hinter Coca Cola und Pepsi) aufgestiegen.

Red Bull: Seit 20 Jahren im Motorsport

Das Engagement von Red Bull im Motorsport ist inzwischen legendär. Es begann in der Formel 1 mit Gehard Berger, Karl Wendlinger und dem Sauber-Team, 1997 wurde das Red-Bull-Yamaha-Team in der 500-ccm-Weltmeisterschaft übernommen (Fahrer: Luca Cadalora, Simon Crafar), im Herbst 2004 übernahm Red Bull von Ford den Jaguar-F1-Rennstall, der inzwischen als Red Bull Racing mit Sebastian Vettel vier WM-Titel gewonnen hat.

Später wurde noch das ehemalige Minardi-Team von Paul Stoddard gekauft, die Scuderia Toro Rosso bildet Talente aus – von Vettel über Ricciardo bis zu Kvyat.

Das Team von Red Bull Racing schenkte Dietrich Mateschitz beim Formel-1-GP in Barcelona einen aus lauter Formel-1-Teilen zusammengebauten Stier, ein mehr als 60 kg schweres Kunstwerk aus Karbon, Leichtmetall, Getrieberädern und sonstigem Zubehör.

Neben unzähligen anderen «Corporate Projects» (Fussball, Eishockey, Red Bull X Fighters, Red Bull Stratos, Red Bull Air Race, Crashed Ice, Red Bull Junior Team, Red Bull KTM Ajo Moto3-Team, Red Bull Rookies Cup und so weiter), liess Mateschitz den ehemaligen Österreichring im Murtal in der Steiermark als Red Bull Ring in neuem Glanz auferstehen.

Dort findet am 21./22. Juni zum ersten Mal seit 2003 ein Formel-1-GP von Österreich statt, der 27. insgesamt.

Spätestens dann wird der Steirer Dietrich Mateschitz wieder aufgetaucht sein.

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