Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Helmut Marko zu Sebastian Vettel: «Es liegt an dir»

Von Vanessa Georgoulas
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko: «Wenn man das Auto nicht verbessern kann, ist es das Einfachste, beim Fahrer anzusetzen»

Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko: «Wenn man das Auto nicht verbessern kann, ist es das Einfachste, beim Fahrer anzusetzen»

Red Bull- Motorsportberater und Ex-GP-Pilot Dr. Helmut Marko sprach dem vierfachen Formel-1-Champion Sebastian Vettel nach dem schwierigen Saisonauftakt ins Gewissen.

Als Red Bull-Motorsportberater erlebt Dr. Helmut Marko derzeit ein Wechselbad der Gefühle. Der 71-jährige Grazer darf sich einerseits über die Erfolge von Team-Neuling Daniel Ricciardo freuen. Andererseits muss er immer wieder erklären, warum sich sein Goldjunge Sebastian Vettel so schwer tut mit den neuen Formel-1-Turbos.

Dass der vierfache Champion zu Saisonbeginn auch öffentlich über die neuen Formel-1-Antriebe und die Fahrweise der neuen Autos schimpfte, gefällt dem strengen Ex-GP-Piloten gar nicht. Dr. Marko sprach nach dem China-GP denn auch Klartext mit dem Red Bull Racing-Star. Gegenüber den Kollegen von BBC verriet er: «Ich sagte ihm: Da arbeiten 50 Ingenieure an diesem Motor, und sie können das Problem nicht lösen. Du bist ein Spitzenfahrer, deshalb liegt es jetzt an dir.»

Dr. Marko fügte erklärend an: «Wenn man das Auto nicht verbessern kann, ist es das Einfachste, beim Fahrer anzusetzen. Er muss sich verbessern. Sebastian hat sich über das schlechte Auto beschwert – er will immer alles absolut perfekt haben. Ausserdem hat er das Gefühl, die Formel 1 schlage einen falschen Weg ein – die Autos sollten Monster bleiben und nicht relativ einfach zu fahren sein. All diese Probleme haben an seiner Hingabe genagt. Aber das ist Geschichte. Schon in Spanien haben wir einen neuen Sebastian erlebt.»

Marko gibt zu, dass Ricciardo alle im Team überraschte: «Sebastian war auch etwas überrascht, wie wir alle. Man darf nicht vergessen: Wir haben kaum getestet, sind nur jeweils für ein, zwei Runden auf der Strecke gewesen – an einem guten Tag. Keiner hat da sein Potenzial sehen können.»

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