Stehender Start nach Safety-Car: Regel gekippt?
Das Safety-Car im Ungarn-GP
In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Patric Sailer aus Jena wissen: «Ich höre, dass Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone die für 2015 beschlossene Regel kippen will, dass es nach einer Safety-Car-Phase zu einem stehenden Start kommt. Mir persönlich wäre es zwar lieber, er würde die doofe Doppelpunkteregel kippen, aber meine Frage ist – kann er das einfach so tun?»
Zur Erinnerung: Ende Juni in München wurde vom Motorsport-Weltrat abgenickt – Re-Starts nach einer Safety-Car-Phase finden ab 2015 stehend aus der Startaufstellung statt. Stehende Starts finden nur dann nicht statt, wenn das Safety-Car innerhalb von zwei Runden nach dem Rennstart (oder einem Re-Start) zum Einsatz kommt oder wenn weniger als fünf Runden bis zum Rennende verbleiben.
Bei den Fahrern kam diese Neuerung gar nicht gut an, wie stellvertretend Red-Bull-Racing-Pilot und Ungarn-Sieger Daniel Ricciardo bestätigt. «Wir wurden vorher gefragt und, wenn ich mich recht erinnere, waren wir alle dagegen. Wenn einer das Rennen mit 20 Sekunden Vorsprung anführt und das Safety-Car rauskommt, dann verliert man sein ganzes Polster. Das ist schon ärgerlich genug. Bei einem stehenden Start kann alles passieren, nicht nur ein Unfall, sondern man kann auch schlecht loskommen und heutzutage kann man dann leicht vor der ersten Kurve von Platz 1 auf 4 zurückfallen. Das erscheint mir etwas brutal.»
Die künftige Regel hätte im Ungarn-GP zwei Mal zur Anwendung kommen können – nach dem Unfall von Marcus Ericsson und jenem von Sergio Pérez. Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone befand nach dem Ungarn-GP-Spektakel: «Es wird im kommenden Jahr keinen stehenden Start nach einer Safety-Car-Phase geben. Was wir in Budapest gesehen haben, war gut genug.»
Damit zur Antwort auf Ihre Frage: Natürlich kann Ecclestone das nicht alleine durchzwängen. Wenn jedoch alle Teams mit einem Vorschlag einverstanden sind, lässt sich das machen. Und die Vergangenheit hat gezeigt: «Mr. Formula One» ist sehr geschickt darin, die Rennställe von seinen Ansichten zu überzeugen ...