MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Brille im Rennwagen: Sicherheitsrisiko oder harmlos?

Von Mathias Brunner
SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Esteban Gutiérrez (Sauber) trägt im Rennwagen keine Kontaktlinsen mehr, sondern wieder Brille. Ist das nicht ein Sicherheitsrisiko?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Dieter Mayer aus Wien wissen: «Mir ist aufgefallen, dass der Sauber-Fahrer Esteban Gutiérrez Brille im Rennwagen trägt. Ich finde das aussergewöhnlich. Wird das von der FIA nicht als Sicherheitsrisiko eingeschätzt – vor dem Hintergrund der dramatischen Ereignisse in Japan?»

Zunächst – so aussergewöhnlich ist das nicht: Wir hatten schon in den 60er und 70er Jahren Formel-1-Fahrer mit Brille, der US-Amerikaner Masten Gregory, der Italiener Andrea de Adamich und der Deutsche Rolf Stommelen, um nur drei zu nennen. Wir hatten die IndyCar-Asse Paul Tracy und Greg Moore mit Brille, in jüngerer Formel-1-Vergangenheit setzten sich das Nasenfahrrad Jacques Villeneuve auf, ebenso Sébastien Bourdais.

Auch Force-India-Fahrer Nico Hülkenberg trug lang Brille, hat sich aber vor der Saison 2013 seine Sehschwäche per Laser korrigieren lassen.

Gutiérrez nun hat seit Singapur von Linsen auf die Brille umgestellt. Der Mexikaner findet einfach, dass auf diese Weise die Augen weniger ermüden. Es gibt auch wenig Probleme, mit Fremdkörper, die zwischen Auge und Linse eindringen, die Augen trocknen zudem weniger aus. «Ich fühle mich einfach wohler mit Brille», meint der Sauber-Racer. Gutiérrez verwendet übrigens ein besonders bruchsicheres Material.

Was den Sicherheitsaspekt angeht, so gibt es seitens des Autoverband FIA keine Bedenken, weil das Gesicht des Fahrers, samt Brille, im Helm und hinter dem Visier nach bestem Wissen und Gewissen geschützt ist. Dem Sauber-Team sind keine Einwände seitens der FIA bekannt. Im Reglement gibt es nirgendwo einen Passus, wonach ein Fahrer mit Sehschwäche dazu gezwungen wird, mit Linsen zu fahren. Der schwere Unfall von Jules Bianchi hat daran nichts geändert.

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