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Giedo van der Garde: Sauber-Vertrag auch für 2016?

Von Mathias Brunner
Für Giedo van der Garde sollte die Superlizenz kein Problem sein – selbst wenn er 2015 für Sauber keinen einzigen WM-Lauf bestreiten sollte

Für Giedo van der Garde sollte die Superlizenz kein Problem sein – selbst wenn er 2015 für Sauber keinen einzigen WM-Lauf bestreiten sollte

SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Ist Sauber dazu gezwungen, Giedo van der Garde schon 2015 Rennen fahren zu lassen, weil er sonst für 2016 gar keine Lizenz mehr erhalten würde?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Lara Schulz aus Osnabrück wissen: «Ich habe gehört, dass Giedo van der Garde bei Sauber einen Zweijahresvertrag unterzeichnet hat, für 2015 und 2016. Und dass Sauber ihn schon 2015 Grands Prix fahren lassen muss, allein schon aus dem Grund, weil für 2016 in der Formel 1 die Vorschriften zur Erlangung der Superlizenz verschärft werden. Anders gesagt: Ohne Renneinsätze 2015 könnte der Niederländer 2016 keine Lizenz erhalten. Stimmt das?»

Sauber äussert sich nicht zum Vertrag mit Giedo van der Garde. Zwei Gerichte, eines in Genf, eines in Melbourne, haben jedoch festgehalten, dass der Niederländer ein gültiges Abkommen besitzt, das ihm einen Rennplatz zusichert. Von der Laufdauer des Vertrags ist aber nie die Rede gewesen.

Zur Erinnerung: Der Fahrer bewirbt sich jeweils um seine nationale A-Lizenz, welche die Grundlage zum Antrag der Superlizenz ist. Die Superlizenz wiederum wird in der Regel vom Rennstall beantragt.

Fussnote: Es gibt Superlizenz und Superlizenz. Eine superprovisorische, welche Einsätze als Formel-1-Freitagsfahrer erlaubt. Und die richtige, also den GP-Führerschein.

Bis einschliesslich 2015 gilt seitens FIA in Sachen Formel-1-Führerschein: Rennfahrer sind zum Antrag auf eine Superlizenz qualifiziert, die bereits eine Superlizenz besessen haben und in der vergangenen Saison mindestens fünf Grands Prix oder in den letzten drei Saisons mindestens 15 Grands Prix bestritten haben – oder aber in der vergangenen Saison Testfahrer eines Teams der Formel-1-Weltmeisterschaft waren.

Zusätzlich kann die Lizenz auch nach dem Zurücklegen von mindestens 300 Kilometern in einem aktuellen Formel-1-Fahrzeug unter Renngeschwindigkeit, über einen Zeitraum von maximal zwei Tagen erlangt werden. Dies unter Aufsicht von FIA-Offiziellen. In diesem Fall wird die Superlizenz für eine Probezeit von zwölf Monaten provisorisch ausgestellt und kann jederzeit überprüft und gegebenenfalls entzogen werden. Dies war in der Vergangenheit eine oft genutzte Möglichkeit zur Erlangung einer Superlizenz.

Für 2016 gilt dann ein ausgeklügeltes Punktesystem, welches Spitzenplätze in zahlreichen Nachwuchsklassen honoriert (alle Einzelheiten dazu finden Sie in dieser Story), zudem muss ein Pilot mindestens 18 Jahre alt sein. Daher wird der 17jährige Max Verstappen auf ewig den Rekord des jüngsten Grand-Prix-Fahrers halten.

Für gegenwärtige Piloten gilt ab 2016: ein Fahrer muss entweder in der vergangenen Saison mindestens fünf Grands Prix oder in den vergangenen drei Saisons mindestens fünfzehn Grands Prix bestritten haben (diese Regelungen bleiben also unverändert), oder in den vergangenen drei Jahren 40 Punkte nach dem neuen Punktesystem erlangt haben.

Giedo van der Garde fuhr 2013 eine Saison oder 19 Grands Prix für Caterham, also sollte die Superlizenz für den Niederländer kein Problem sein. Selbst wenn er 2015 für Sauber keinen einzigen WM-Lauf bestreiten sollte.

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