Vorwürfe von Giedo van der Garde: So reagiert Sauber
Sauber reagiert auf Giedo van der Garde
Heute hat der Niederländer Giedo van der Garde auf seiner Facebook-Seite ausführlich Stellung genommen zu Hintergründen seines Rechtsstreits mit dem Sauber-Rennstall (mehr dazu lesen Sie HIER).
Die Schweizer haben offenbar keine Lust auf eine Retourkutsche. Sie nutzen das gleiche soziale Netzwerk, um sich wiefolgt an die Fans zu richten:
Liebe Sauber F1 Team Fans,
wie viele von euch haben auch wir das heutige Facebook-Statement von Giedo van der Garde gelesen und haben uns zugegebener Massen ziemlich darüber gewundert. Wir kennen die Intention von Giedo nicht. Auch wenn er sich gerne als Sieger darstellen möchte, wir hatten eigentlich gehofft, mit der erzielten Einigung zur Ruhe kommen zu können. Das hat Giedo für sich anders entschieden – die Gründe dafür können wir nur schwer nachvollziehen.
Auch wenn wir auf viele von Giedos Darstellungen und Vorwürfen sehr gut antworten könnten, es würde weder unserem Rennteam, unseren Fans noch unseren Partnern helfen! Einzig würde es eine Schlammschlacht über die Medien füttern. Dafür geben wir uns nicht her. Viel lieber fokussieren wir uns bereits auf das nächste Rennen in Malaysien, wo wir mit unseren beiden Piloten Marcus Ericsson und Felipe Nasr an die gezeigten Erfolge vom vergangenen Wochenende anschliessen möchten. Diesem Ziel gilt unser ganzer Einsatz.
In diesem Sinne möchten wir euch ermutigen, euch euer eigenes durchaus kritisches Bild von der Angelegenheit zu machen. Für uns ist diese Geschichte abgeschlossen und wir freuen uns bereits heute, gemeinsam mit euch kommende Erfolge auf der Rennstrecke zu feiern.
Euer Sauber F1 Team
#LetsRaceNotFight
Giedo van der Garde auf Facebook
«Wir haben mit Sauber einen Vergleich abgeschlossen, mein Abkommen als Fahrer für die Schweizer ist im gegenseitigen Einverständnis aufgelöst. Als leidenschaftlicher Rennfahrer bin ich traurig und sehr enttäuscht. Ich habe seit meinem Karrierebeginn als Kartfahrer mit acht Jahren davon geträumt, ein erfolgreicher Formel-1-Pilot zu werden. Und ich hoffte, dass ich 2015 in einem respektierten Mittelfeldteam zeigen kann, wozu ich wirklich fähig bin. Dieser Traum ist nun geplatzt, und ich bin mir darüber im Klaren, dass damit meine Karriere als Grand-Prix-Fahrer wohl vorbei ist.»
«Ich hatte einen gültigen Vertrag für die komplette Saison 2015 und hätte mein Recht durchsetzen können. Ich habe bis zum letzten Samstag versucht, das Cockpit zu erhalten, das mir zusteht. Der Rechtskonflikt mit Sauber dauerte seit 2014, es war also durchaus keine Aktion in letzter Minute. Das Ganze wurde erst dann öffentlich, als ich gerichtlich erwirken wollte, dass ich fahren darf.»
«Es gab viele Spekulationen darüber, also will ich das klarstellen – meine Geldgeber haben in der ersten Hälfte des Jahres 2014 die komplette Summe für die Saison 2015 überwiesen. Das geschah in gutem Glauben und vor dem Hintergrund der finanziellen Probleme von Sauber. Um genau zu sein – meine Sponsoren haben mitgeholfen, das Team überleben zu lassen. Die Entscheidungsfindung von Sauber in diesem Fall ist bizarr und für mich ohne Sinn.»
«Ich darf dazu aus rechtlichen Gründen nichts sagen, aber Sauber muss eine stattliche Kompensation bezahlen, um zu verhindern, dass ich meinen Vertrag durchsetze. Das ist der einzige Aspekt, der für mich zufriedenstellend ist – dass mein Recht anerkannt worden ist. Der Gerechtigkeit ist damit Genüge getan.»
«Wir haben in Australien unsere rechtlichen Schritte gegen Sauber abgebrochen, weil wir das Team in die Knie gezwungen hätten. Die Autos wären beschlagnahmt worden, der erste Grand Prix wäre ruiniert gewesen, vielleicht auch die Karrieren von zwei jungen Fahrern. Vielleicht wären die Verantwortlichen sogar inhaftiert worden. Mit solchen Konsequenzen wollte ich nicht leben. Selbst wenn das Management von Sauber daran schuld ist.»
«Mir ist auch wichtig, dass mit diesem Fall das Recht von Rennfahrern gestützt wird. Es gibt zur Genüge Fahrer mit besten Absichten, deren Karrieren in der Formel 1 zerstört worden sind. Ich hoffe, mein Fall dient in Zukunft als Präzedenzfall.» «Mein Traum bleibt die Formle 1, aber wir gucken uns nun im Langstreckensport um. Auch die DTM für 2016 ist eine Möglichkeit.»