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Kimi Räikkönen: Ferrari-Cockpit 2016 in Gefahr?

Von Mathias Brunner
Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene mit Kimi Räikkönen

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene mit Kimi Räikkönen

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene will von Kimi Räikkönen bessere Qualifyings. Kimi setzte das in Kanada um. Leider patzte er im GP – ausgerechnet gegen seinen Rivalen Bottas.

Vor kurzem hat Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene festgehalten: «Kimi Räikkönen hat ein Problem, und dieses Problem heisst Qualifying. Im Rennen zeigt er den gleichen Speed wie Sebastian. Wenn er nun auch noch im Abschlusstraining zulegen könnte, dann wäre es perfekt. Wäre er ein Schulbub, dann würde ich ihm auftragen, hundert Mal ins Reine zu schreiben – ich muss im Qualifying besser sein.»

Aber Kimi ist kein Schulbub. Der 20fache GP-Sieger sagte in Montreal: «Mir muss niemand sagen, wo ich zulegen muss, das weiss ich selber. Ich brauche lediglich ein reibungsloses Training, dann kann ich auch von weiter vorne losfahren.»

Und genau das setzte der Weltmeister von 2007 um: dritter Startplatz zum Kanada-GP. Leider patzte Kimi dann im Rennen – Dreher, damit war jener Podestplatz weg, den ausgerechnet Valtteri Bottas erbte, der für 2016 als möglicher Räikkönen-Nachfolger gehandelt wird.
Auch in der WM rückte der junge Finne dem erfahrenen Finnen auf die Pelle: Kimi ist WM-Vierter mit 72 Punkten (36 hinter Vettel), dahinter rückt Bottas mit nunmehr 57 Punkten näher.

Ein Ferrari-Insider sagt am Circuit Gilles Villeneuve: «Auch wenn beim Dreher die Technik Kimi einen Streich gespielt hat und er – der Patzer kommt zum denkbar dümmsten Moment. Bei Ferrari macht man sich viele Gedanken über den zweiten Fahrer 2016 neben Sebastian Vettel. Zudem war Fiat-Geschäfstleiter und Ferrari-Präsident Sergio Marchionne beim Kanada-GP dabei. Für einmal stand Vettel dem Kimi auch nicht vor der Sonne, weil Sebastian nach Schwierigkeiten im Training und aufgrund seiner Strafe von so weit hinten losfahren musste. Das hätte Räikkönen ausnutzen müssen, und das hat er letztlich nicht in idealer Weise getan. Ganz im Gegenteil kam Vettel knapp hinter Kimi ins Ziel, und dies obschon Sebastian von Startplatz 18 losgefahren war.»

Findet auch Maurizio Arrivabene, Kimis Fehler kam zum denkbar dümmsten Moment?

Der Italiener schüttelt den Kopf: «Kimi hier etwas zu unterstellen, ist völlig falsch, weil alles darauf hindeutet, dass ein technisches Problem die Ursache für den Dreher war. Wir sahen anhand der Daten, dass der Gasschub in einer Art und Weise einsetzte, den ich nur als brutal beschreiben kann. Kimis Speed im Rennen war gut, der Dreher war unglücklich.»

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