MotoGP: Organisiertes Chaos in Austin

Evo-Motor Mercedes: Kunden schlecht bedient?

Von Mathias Brunner
Toto Wolff

Toto Wolff

​SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Vor der Saison 2015 hiess es, alle Kunden von Mercedes würden in Sachen Motor gleich bedient. Aber das hat sich geändert. Wieso?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Rainer Werner Feier aus München wissen: «Vor der Saison hat Mercedes doch verlauten lassen, alle Kunden, also Force India, Williams und Lotus, würden gleich bedient wie das Werksteam, was die Motoren angeht. Wieso fahren dann nur die Silberpfeile mit dem neuen Evo-Motor? Seit Monza, als Hamilton und Rosberg den neuen V6-Turbo erhielten, war doch genügend Zeit, um auch für die anderen Rennställe neue Motoren zu bauen. Werden die Kunden schlecht bedient?»

Die Chancengleichheit wurde im vergangenen Winter von Mercedes-Motorenchef Andy Cowell bestätigt. Nur konnte im Januar noch niemand ahnen, dass Mercedes sein Entwicklungsprogramm so umstellen würde, dass der Einsatz eines Versuchsmotor im Hinblick auf 2016 überhaupt möglich wird.

In Russland nun haben die Mercedes-Kunden den vierten und letzten der innerhalb einer Saison erlaubten Motoren eingebaut erhalten. Nur Nico Hülkenberg ist aufgrund des Motorschadens in China aus dem Rhythmus gefallen. Auf ihn kommt früher oder später ein fünfter Motor und somit eine Strafe zu.

Aber wieso erhalten die Kunden nicht den Evo-Motor?

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff hat dazu in Sotschi erklärt: «Der neue Motor, den wir seit Monza haben, ist ein Versuchstriebwerk. Wir wollten damit eine Richtung ausprobieren, von welcher wir uns für 2016 einiges versprechen. Aber wir sind uns da noch nicht sicher.»

«Um diese Übung überhaupt machen zu können, mussten wir uns beim Bau einschränken. Als wir dann ein Problem am V6 von Nico hatten, da wussten wir nicht mal, ob wir genügend Ersatzteile haben, um ihm erneut diesen Motor zu geben. Von den Kapazitäten ist es schlicht ummöglich, dem Werksteam und auch noch für sechs Kundenautos diesen Motor zur Verfügung zu stellen.»

«Der Vorteil liegt ohnehin nicht in einem Plus an Leistung. Klar sagen die Leute, dieser V6 habe gewiss mehr Dampf. Und ja, der Motor kann über längere Zeit härter gefordert werden als der zuvor verwendete. Aber darum geht es primär nicht. Es geht für uns um eine mögliche Entwicklungsrichtung für 2016.»

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