Formel 1: Gewagte These von Montoya

Nach Unfall Marcus Ericsson: Zwickmühle für Sauber

Von Mathias Brunner
Wer würde für Marcus Ericsson einsteigen?

Wer würde für Marcus Ericsson einsteigen?

​SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Marcus Ericsson kann von Glück reden, dass er bei einem Radunfall in Thailand unverletzt blieb. Wer würde den Schweden ersetzen?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Andrea-Lara Gfeller aus Solothurn wissen: «Ihr habt doch geschrieben, dass Marcus Ericsson in Thailand beim Training vom Rad gefallen ist, nachdem ihm ein Huhn in die Quere gekommen war. Dabei ist mir eingefallen – hätte sich der Schwede einen Knochenbruch zugezogen, wer wäre dann für ihn in Sepang für Sauber gefahren?»

Das ist eine sehr kluge Frage. Vor einem Jahr hätte sich das von selber beantwortet: Hier in Malaysia stieg Ferrari-Zögling Raffaele Marciello erstmals in den Sauber. Die Scuderia stellte jahrelang den Ersatzpiloten für Sauber, aufgrund der langjährigen Partnerschaft mit dem Schweizer Rennstall. Felipe Massa wurde bei Sauber ausgebildet. Nicola Larini und Gianni Morbidelli erhielten mit Ferrari als Steigbügelhalter ein Sauber-Cockpit.

Aber Ende 2015 wurde Marciello von Ferrari aus dem Nachwuchsprogramm aussortiert, was uns zur Frage zurückbringt: Wer hätte Ericsson ersetzt?

Antwort: Niemand weiss es.

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn hat im Fahrerlager von Sepang bestätigt: «Das wäre ein echtes Dilemma. Denn wie vor einigen Jahren haben wir keinen offiziellen Test- und Ersatzfahrer. Früher konnten wir auf die Reservisten von Ferrari zurückgreifen. Hätte sich Marcus ernsthaft verletzt, hätten wir ein ernsthaftes Problem. Wir haben da derzeit keine Lösung.»

Für 2017 will die Steuerfrau von Sauber diese Lücke gefüllt haben.

Übersicht: Test- und Ersatzfahrer 2016

Mercedes
Pascal Wehrlein (D), Esteban Ocon (F)

Ferrari
Antonio Fuoco (I), Charles Leclerc (MC)

Williams
Alex Lynn (GB), Lance Stroll (CDN), Paul Di Resta (GB)

Red Bull Racing
Pierre Gasly (F), Sébastien Buemi (CH)

Force India
Alfonso Celis (MEX)

Renault
Esteban Ocon (F), Sergej Sirotkin (RU)

Toro Rosso
Pierre Gasly (F), Sébastien Buemi (CH)

Sauber

McLaren-Honda
Nobuhara Matsushita (J)

Manor Racing
Rio Haryanto (RI), Alexander Rossi (USA), Justin King (B)

Haas
Charles Leclerc (MC), Santino Ferrucci (USA)

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