MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

DMSB, IVM, MotorEvents: Die IDM-Chronologie

Von Esther Babel
IDM ohne Zukunft

IDM ohne Zukunft

Die IDM wird mal wieder von einer Krise in der Chefetage durchgerüttelt. Kein unbekanntes Gefühl für deutsche Rennfahrer, die in der Warteschleife hängen. Die Zukunft ist ungewiss. Auch nichts Neues.

«Eins möchte ich klarstellen», erklärt Josef Hofmann von der Firma MotorEvents, der mit seinen Kollegen Josef Meier und dem erst kürzlich verstorbenen Bert Poensgen von 2013 bis 2016 die Geschicke der IDM als Promoter geleitet hatte. «Wir haben Ende 2016 keinen Scherbenhaufen hinterlassen, sondern die IDM geordnet übergeben.»

Auf der Intermot 2012 hatte das Trio verkündet, die IDM in Zukunft als Promoter übernehmen zu wollen. Immer unter dem Dach des DMSB, der bis heute die Sporthoheit über das höchste deutsche Motorradsport-Prädikat hat. Vorher waren die Drei als Manager von Suzuki, als Teamchef in der IDM, als Besitzer von alpha Racing und als Betreiber des Lausitzringes in Erscheinung getreten. Der DMSB hatte damals schon den Rotstift in der Hand, um die IDM, mit der man zwar spannenden Rennsport und eine Plattform für Nachwuchs im Angebot hatte, mit der sich aber kein Profit erwirtschaften liess, platt zu machen.

Schon damals stand die IDM kurz vor der Versenkung und MotorEvents packte kurzentschlossen zu. In den darauf folgenden vier Jahren lief es zwar stellenweise immer mal wieder holprig, doch man zeigte mit viel Energie, Gesprächsbereitschaft und persönlichem wie finanziellem Engagement den steten Willen, sich im Sinne des Sports und seiner Teilnehmer ins Zeug zu legen. Gerne auch mal unkonventionell und im Hauruck-Verfahren.

Umstände, die bei den doch eher behäbigeren Bürokratie-Kolossen wie ADAC, bis dahin ein großer Unterstützer der IDM, und dem DSMB nicht wirklich gut ankamen. Im Sommer 2015 noch der Schulterschluss zwischen MotorEvents und DMSB. Bei einer Runde Freibier im IDM-Zelt am Schleizer Dreieck deutlich und für alle zu vernehmen. Doch noch vor Ende der Saison 2016 zeichnete sich das Zerwürfnis ab. Der ADAC stieg komplett aus und hinterließ nicht nur eine finanzielle Lücke. Der Nachwuchs mit Junior Cup und dem neuen Northern Europe Cup wurde lieber quer durch Europa geschickt, wo die Teenager zu Unzeiten im Rahmen irgendwelcher Großveranstaltungen ihre kaum bemerkten Auftritt haben.

Da der ADAC auch als Träger des DMSB unterwegs ist, zog auch der Verband den IDM-Stecker. MotorEvents warf dem Verband unter anderem Nichteinhaltung von schriftlich gemachten Vereinbarungen vor. Der DMSB äußerte sich nicht und trat seit dem bei der IDM auch nicht mehr wirklich in Erscheinung. Schon damals hätte MotorEvents, durch die Änderung der Vertragsgrundlage und als GmbH die IDM-Brocken hinschmeißen können. Die IDM mal wieder vor dem Exitus. Doch so spät im Jahr wollte man die Teilnehmer nicht im Regen stehen lassen und zog die Serie im Jahr 2016 trotzdem durch.

Nur noch Sparflamme

Mit Kürzungen an allen Ecken und Enden und erneut reichlich Euros aus eigener Tasche ging es 2016 weiter. Da auch bei den ADAC Ortsclubs die Bereitschaft, einen IDM-Lauf zu organisieren, gegen Null tendierte, übernahmen die MotorEvents GmbH den Job eben auch noch und machte drei Mal vom Hausrecht am Lausitzring Gebrauch, um einen passablen Kalender mit acht Veranstaltungen hinzukriegen.

Im Juni 2016, also durchaus rechtzeitig, verkündete MotorEvents dann das Ende ihres Promoter-Vertrages. Ein Jahr vor dem eigentlichen Ablauf. Worauf wiederum der DMSB gegen MotorEvents eine Kündigung aussprach und so weiter und so weiter. Da das Verhältnis zwischen MotorEvents und DMSB als gepflegt zerrüttet beschrieben werden kann, wurde der bereits seit Jahren existierende Sponsorpool der IDM, in dem allen voran die Hersteller vertreten waren, verstärkt aktiviert.

Der Industrieverband Motorrad, der die IDM vorher weniger bis gar nicht auf dem Schirm hatte, gab dem ganzen dann einen offiziellen Anstrich. Es wurde eine Arbeitsgruppe Motorrad gebildet, bestehend aus den Herstellern BMW, Honda, Kawasaki, Suzuki und Yamaha. Eben jene die schon seit Jahren in den IDM Sponsorpool einbezahlt hatten.

Der IVM sollte dann ab 2017 offiziell und unter dem Dach des DMSB als Promoter auftreten und sich mit einem sportlichen Ausrichter zusammentun, der die praktischen Arbeiten bei der Umsetzung der Pläne tun sollte. Ganz oben auf der Liste der möglichen Ausrichter: MotorEvents. Doch daraus wurde plötzlich nichts.

Teil 2 der Chronologie folgt. Am Donnerstag den 21. September...

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