Marvin Siebdrath: Mit starken Nerven zum IDM-Titel
Platz 2 im zweiten und damit letzten Rennen der IDM Supersport 300-Saison 2022 reichte Marvin Siebdrath, um seinen ersten Titel einzufahren. Der 18-Jährige aus Zwickau hatte in einem dramatischen Rennen, Abbruch und eine Verkürzung auf sieben Runden inklusive, einen kühlen Kopf bewahrt und sich hinter dem Sieger Walid Khan (KTM) gegen den Rest der Konkurrenz durchgesetzt. Auch Leo Rammerstorfer, seinen stärksten Widersacher im Kampf um die Krone, ließ der Kawasaki-Pilot hinter sich. Mit vier Punkten Vorsprung ging der Titel dann nach Sachsen.
«Ich weiß jetzt gar nicht, was ich sagen soll», meinte der neue Meister bei der Siegerehrung, «ich bin noch ein bisschen leer im Kopf. Es war ein komplett verrücktes Rennen. Alles in einem Rennen verpackt, mal wieder. Aber wir haben es geschafft und das ist das Wichtigste.»
Die beiden Rennen am Samstag und Sonntag waren nichts für schwache Nerven. Der Samstags-Lauf wurde von Siebdrath-Teamkollege Dirk Geiger gewonnen, der extra für das Finale auf seinen WM-Einsatz verzichtet hatte. «Normalerweise wäre Dirk bei den WorldSSP300-Rennen in Barcelona dabei gewesen», erklärt sein Teamchef Rob Vennegoor, «aber aufgrund des spannenden Titelkampfes entschied sich das Team, ihn für die IDM-Rennen in Hockenheim einzusetzen.»
«Es war ein spannendes Rennen vom ersten bis zum letzten Meter und am Ende wurde Marvin eindrucksvoll Zweiter und damit IDM Supersport 300-Meister 2022», schildert Vennegoor seine Eindrücke. «Dirk direkt dahinter Dritter. Perfektes Teamwork in Perfektion zum perfekten Zeitpunkt.»
«Zunächst möchten wir als Team dem Team sowie den Angehörigen und Freunden von Leon Langstädtler unser Beileid aussprechen», versichert Vennegoor. «Leon ist am vergangenen Freitag beim freien Training der Superbike-Klasse tödlich verunglückt. Was unser Wochenende angeht, bin ich extrem stolz auf unsere Teamleistung. Wir sind unglaublich stolz auf die Leistungen von Marvin. Es war keine einfache Saison, mit vielen kleinen und einigen großen Herausforderungen, aber am Ende hat er das getan, was er tun musste, und ist deshalb der mehr als verdiente Champion. Vielen Dank an Dirk, der an diesem Wochenende einen fantastischen Job für uns und Kawasaki gemacht hat. Genau wie jeder andere in unserem Team, denn dieser Titelgewinn ist wirklich eine Teamleistung. Jetzt geht es nach Portimao, wo wir hoffentlich einen schönen Abschluss der WorldSSP300-Saison erleben werden.»