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Alex Zanardi: Kann BMW nach besten Kräften vertreten

Von Oliver Müller
Alex Zanardi bestreitet 2019 die 24h von Daytona

Alex Zanardi bestreitet 2019 die 24h von Daytona

Beim Saisonauftakt der amerikanischen IMSA-Serie wird auch Alex Zanardi mit von der Partie sein. Der gehandikapte Sportler teilt sich in der GTLM-Klasse einen BMW M8 GTE mit John Edwards, Jesse Krohn und Chaz Mostert.

Die 24 Stunden von Daytona bieten im kommenden Jahr eine Besonderheit. Denn Alex Zanardi wird den Sportwagen-Klassiker am 26./27. Januar in einem BMW M8 GTE bestreiten. Dabei tritt der zweifach beinamputierte Rennfahrer jedoch nicht außer Konkurrenz an, sondern fährt in einem der beiden Full-Season-Werkswagen. BMW setzt also großes Vertrauen in das Zanardi-Projekt, denn natürlich will der bayrischen Hersteller nicht schon beim Saisonstart die Titelchancen der beiden Vollzeitpiloten John Edwards/Jesse Krohn auf Spiel setzten.

Für den Einsatz in Daytona wurden diverse Umbauten am M8 GTE durchgeführt, welche auf die Bedürfnisse von Zanardi ausgerichtet sind. Selbstverständlich verfügt der Rennwagen über eine normale Pedalerie für Zanardis Teamkollegen Edwards/Krohn und den ebenfalls mitfahrenden Australier Chaz Mostert. Zusätzlich ist aber auch noch ein Bremshebel montiert, der es Zanardi ermöglicht, per Hand zu bremsen. Darüber hinaus hat der 52-Jährige ein eigenes Lenkrad, welches er beim Fahrerwechsel installiert, um über einen Gasring zu beschleunigen.

Für Zanardi wird das Fahren damit zu einer wahren Multitasking-Aufgabe. «Auch wenn es nicht schwierig aussieht, ist es tatsächlich alles andere als einfach. Während ich fahre, muss ich all die Knöpfe und Schalter bedienen. Es ist kaum möglich, sich einmal nur auf eines zu konzentrieren. Ich muss einen Knopf drücken, während meine Finger am Gasring hinter dem Lenkrad ziehen, ich muss herunterschalten, während ich den Bremshebel nach vorne drücke. Ich fühle mich ein bisschen wie Jimi Hendrix: Ich spiele mit beiden Händen», gibt er einen Einblick.

Um ihn perfekt auf die Herausforderungen vorzubereiten, hat BMW bereits zwei Testfahrten mit Zanardi unternommen. Eine fand im BMW-Testcenter in Miramas (Frankreich) statt. Die andere wurde vor einigen Tagen direkt auf dem Daytona International Speedway durchgeführt.

Schon 2015 hat Alex Zanardi an einem Langstrecken-Rennen teilgenommen. Damals bestritt er gemeinsam mit Timo Glock und Bruno Spenger die 24 Stunden von Spa-Francorchamps in einem BMW Z4 GT3. Bei diesem Auftritt wurde jedoch noch eine ganz andere technische Konfiguration verwendet. «Der Übergang hin zum Bremshebel, anstatt das Bremspedal mit meinem Bein zu betätigen, erlaubt es mir, nun wirklich länger im Auto zu bleiben», vergleicht Zanardi beide Systeme gegenüber der IMSA-Presseabteilung. «In Spa ging es 2015 mit Timo und Bruno nicht um Speed. Die Anstrengung, die ich brauchte, meinen Körper dazu zu benutzen, um das Pedal über einen Stint konstant zu betätigen, war sehr hoch – und somit der limitierende Faktor.»

Die Erfahrungen beim Auftritt in Spa-Francorchamps bildeten aber die Basis für das aktuelle Daytona-Projekt. «Nach dem Rennen fragten mich die BMW-Ingenieure, wie sie mich zu einem besseren Langstreckenfahrer machen könnten. Ich sagte, es gäbe zwei Dinge. Die erste wäre, ohne Prothesen in das Auto ein- und aussteigen zu können, um bessere Fahrerwechsel zu erreichen. Punkt zwei war das Bremsen mit meinem Arm über einen Hebel. Meine Ausdauer über einen Stints hat sich dadurch nun erheblich verbessert. Der höhere Komfort ermöglicht es mir jetzt sogar, mehrere Stints zu genießen und somit mehr beizutragen. Ich glaube, dass ich mich und BMW nun nach besten Kräften vertreten kann.»

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