MotoGP-Finale: Verschiebung, Verlegung, Absage?

Franchitti gewinnt in Long Beach

Von Guido Quirmbach
Dario Franchitti gewinnt erstmals in Long Beach

Dario Franchitti gewinnt erstmals in Long Beach

Strategische Meisterleistung brachte den Schotten nach vorn. Licht und Schatten bei Penske

Dario Franchitti heisst der umjubelte Sieger des zweiten Laufes zur Indy Car Series auf dem Strassenkurs von Long Beach.

Den Start hatte der Schotte noch verschlafen, hinter Pole Setter Will Power, Raphael Matos und Justin Wilson fiel Franchitti auf Position vier zurück. Nach 17 Runden dann fiel die Vorentscheidung: Mike Conway rutschte in einen Notausgang. Franchitti ging sofort an die Box, obwohl es die Rennleitung kein «Gelb» ausgerufen hatte. Nur einer folgte dem Ganassi-Piloten, Danica Patrick, die vom vorletzten Startplatz ins Rennen ging.

Als der führende Power die Unfallstelle von Conway mit einem Doppel-Gelb-schwenkenden Posten passierte, verlangsamte er, was Matos und Wilson sofort ausnutzten und vorbeizogen. Als Power seinen Irrtum bemerkte, gelang es ihm gerade noch Scott Dixon hinter ihm abzuschirmen, der dann beim hin- und her zacken mit Ernesto Viso kollidierte. Der Meister fuhr sofort weiter, doch Viso blieb stehen. Erst jetzt schickte die Rennleitung das Safety Car raus.

Drei Runden später war die Boxengasse geöffnet und die gesamte Spitzengruppe ging zum Service. Somit führten, bereinigt um einige Nachzügler, Franchitti vor Patrick, die sogar kurz ganz vorne war.

Von da an war der Schotte während des ganzen Rennens in Führung und siegte am Tag des Geburtstages seiner Frau Ashley Judd nach 85 Runden vor Will Power, der nur noch beim Indy 500 für Penske antreten wird: «Genial, der erste Sieg unseres Teams seit 99. Meine Jungs haben eine fantastische Strategie ausgetüftelt, das war der Schlüssel zum Erfolg» jubelte der Schotte. Dauerglatze Tony Kanaan wurde Dritter und muss sich in Folge einer Wette mit Franchitte nun so lange die Haare wachsen lassen, bis er selbst auch wieder in die Victory Lane einbiegen darf. Vierte dann Danica Patrick, der es nach dem gelungenen Stopp zum richtigen Zeitpunkt gelang, sich permanent in der Spitzengruppe zu halten und fehlerlos zu Ende fuhr.

Der Lapsus des Rennens passierte auf Rang sieben liegend dem Auftaktsieger Ryan Briscoe. Der Australier beschleunigte während der letzten Gelbphase mit durchdrehenden Rädern just in dem Moment, als das Feld vor ihm verlangsamte. Er fuhr dem vor ihm liegenden Scott Dixon von hinten ins Auto und drehte ihn um. Dabei beschädigte er sich selbst Nase und Vorderreifen, der Neuseeländer verlor gar eine Runde, bis der Motor wieder gestartet wurde und er wieder in der richtigen Richtung stand. Briscoe beendete das Rennen als 13., sein Opfer Dixon wurde 15. Rückkehrer Helio Castroneves wurde nach einem zurückhaltenden Rennen siebter.
 

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