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AGP-Team steigt aus – Gardner und Fuligni ohne Job

Von Günther Wiesinger
Das neue AGP-Moto2-Team von Luigi Pansera hat sich in Wohlgefallen aufgelöst. Das heisst: Es bleibt für 2016 nur ein Suter-Fahrer im Feld, dazu 26 Kalex.

Am 25. November besuchte der langjährige Italtrans-Moto2-Teammanager Luigi Pansera die Firma Suter Racing Technology (SRT) in Turbenthal/Schweiz.

Der Italiener hatte sich nach dem vermeintlichen Rückzug von Sponsor Italtrans (das Logistik-Unternehmen betreibt mehr als 600 Lkw) entschlossen, 2016 ein eigenes Moto2-Team zu managen und zu betreiben.

Der Besuch von Pansera in der Schweiz war nicht dazu angetan, die Begeisterung von Eskil Suter für die Moto2-WM neu zu entfachen.

Denn am nächsten Jahr kündigte Suter Racing an, man werde 2016 keine Konstrukteurslizenz mehr für die Moto2-WM lösen.

Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass das AGP-Team von Pansera oder Iodaracing 2016 in der Moto2-WM mit Suter-Maschinen ausrücken, falls sie ihre Teams finanzieren können, erklärte Suter-Marketing-Chef Philippe Soutter damals. «Wenn ein Team Material kaufen kann, werden wir es liefern. Aber wir liefern keine Beatmungsgeräte für darbende Motorradteams. Das macht keinen Sinn», lautete die vielsagende Begründung von Soutter.

Schon damals war klar, dass die kühnen Pläne von Pansera mit seinem neuen AGP-Moto2-Team und den Rookies Remy Gardner und Federico Fuligini (oder Florian Alt) auf finanziell wackligen Beinen standen. Er hatte wohl gehofft, durch einen Wechsel zu Suter zu weitgehend kostenlosem Material zu kommen und als Werks- und Entwicklungsteam auftreten zu können.

Sein Rennstall war von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Niemand findet heute innerhalb weniger Wochen Sponsoren für zwei Moto2-Fahrer in der Höhe von 1,5 bis 2 Millionen Euro.

Insgeheim hatte Pansera wohl auf eine Fortführung der Sponsorship von Italrans gehofft. Aber die Italtrans-Chefin Laura Bertulessi entschied sich anders. Sie flog am Donnestag vor dem ersten Training zum Valencia-GP und kaufte dort einen Moto2-Startplatz («commercial entry») für Mattia Pasini auf Kalex.

Pansera stand mit leeren Händen da, er hatte sich verspekuliert.

Möchtegern-Teambesitzer Pansera besass zuletzt nicht einmal die Zivilcourage, den australischen Ex-500-ccm-Weltmeister Wayne Gardner über das Platzen seiner Moto2-Team-Träume zu informieren.

Gardner sucht jetzt händeringend um einen neuen GP-Platz für seinen Sprössling Remy, der in der Moto3-WM 2015 in Phillip Island auf der CIP-Mahindra mit Platz 10 eine Talentprobe abgab.

Der Australier hatte von der Rückgabe der Moto2-Plätze durch Panseras AGP-Team vom zuständigen Dorna-Manager Javier Alonso erfahren.

Wayne Gardner, der schon viel Geld in die Karriere seiner Söhne investiert hat, wollte im ersten Ärger selbst zumindest einen der zwei Teamplätze übernehmen und selbst ein Team betreiben – mit seinen eigenen Sponsoren. Aber die Einschreibefrist war längst verstrichen.

Das heisst: Suter (im Jahr 2014 noch mit zwölf Piloten dabei, Aegerter gewann in Sachsen) verfügt momentan nur über einen Fahrer in der Moto2-WM 2016, das ist Neuling Efren Vazquez, der zweifache Moto3-GP-Sieger von 2014, der bei Iodaracing den Platz den punktelosen Florian Alt übernehmen soll. Aber auch bei Iodaracing herrscht akuter Geldmangel.

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