MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Marco Bezzecchi: Ratschläge von Valentino Rossi

Von Sharleena Wirsing
KTM-Pilot Marco Bezzecchi

KTM-Pilot Marco Bezzecchi

Marco Bezzecchi aus dem deutschen Prüstel-Team führt die Moto3-Gesamtwertung nach sechs Rennen an. Mit SPEEDWEEK.com sprach er über die Stärken und Schwächen der KTM, sein Team und seinen Mentor Valentino Rossi.

An Rossi-Schützling Marco Bezzecchi sind derzeit viele Teams interessiert, doch der Italiener will seinen Zwei-Jahres-Vertrag mit dem deutschen Prüstel-Team einhalten. Der KTM-Pilot liegt als WM-Führender derzeit drei Punkte vor Jorge Martin. In Argentinien hat der 19-jährige Italiener seinen ersten GP-Sieg gefeiert.

«Ich habe ein wirklich sehr gutes Gefühl für die KTM. Mit dieser Maschine machen die Rennen Spaß, mein Team arbeitet zudem sehr gut. Die ganze Arbeit zahlt sich nun aus. Trotzdem ist die Saison noch sehr lang. Es liegt noch viel Arbeit vor uns», ist Bezzecchi bewusst. «Die KTM ist in den Bremszonen sehr stark, es ist aber sehr schwierig, das Bike so schnell einzulenken, wie es die Honda-Fahrer tun können. Wir können härter bremsen, aber wir müssen in der Kurvenmitte etwas mehr Speed rausnehmen. Wenn ich mit der KTM vorne liege, kann ich meine Linie fahren. Ist ein Honda-Fahrer vor mir, bekomme ich ein paar Probleme. Aber es hält sich in Grenzen.»

Die KTM ist für Bezzecchis Fahrstil ideal. «Ja, denn ich bremse sehr gut und kann so die Stärke der Maschine nutzen. Trotzdem fahre ich so sanft wie möglich. Vor allem auf Strecken wie Mugello, wo der Kurvenspeed entscheidend ist.»

Im deutschen Prüstel-Team fühlt sich der Italiener besonders wohl. «Das Team ist unglaublich, ich fühle mich dort gut aufgehoben. Mit allen Teammitglieder komme ich sehr gut zurecht. Es arbeiten aber nicht nur Deutsche in diesem Team, die Mitglieder sind aus vielen Ländern zusammengewürfelt. Die Stimmung ist aber sehr gut, ich arbeite gerne mit ihnen. Dieses Team ist wie eine Familie, so bleibt der Druck gering.»

Schon jetzt zeigen Moto2-Teams Interesse am schnellen Italiener. Doch er hat in der Moto3-Klasse noch eine Mission zu erfüllen. «Ich will mit einem Titel aufsteigen. Das ist mein Hauptziel. Das wird in meinem ersten Jahr mit der KTM wahrscheinlich schwierig. Aber solange ich die Möglichkeit habe, werde ich versuchen, sie zu nutzen. Ich will so viele Rennen wie möglich gewinnen. Das macht mich happy. Ich will überall schnell sein.»

Bezzecchis Mentor Valentino Rossi kennt das Gefühl, die Gesamtwertung einer Weltmeisterschaft anzuführen, nur zu gut. Welchen Rat gab er seinem Schützling mit auf den Weg? «Wir haben viel über meine Strategie gesprochen. Es ging dabei auch um die Strategie, mehr Rennen zu gewinnen. Er hat mir viel beigebracht. Nun habe ich mehr Erfahrung, aber trotzdem muss ich mich jeden Tag verbessern. Er hat mir auch erklärt, wie ich es in Le Mans hätte verhindern können, dass mich Di Giannantonio überholt. Und er hat mich auch für meine bisherigen Rennen gelobt.»

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