Jack Miller unschlüssig: Moto2? Oder gleich MotoGP?
Jack Miller feiert den Sieg auf dem Sachsenring
«Es war Pech für Fenati und Rins, dass sie auf dem Sachsenring nicht isn Ziel gekommen sind», sagt Jack Miller, der nach dem vierten Saisonsieg in der Moto3-WM wieder 19 Punkte Vorsprung hat. «Nach den letzten paar Rennen war dieser Sieg dringend nötig. Jetzt werden wir in der Sommerpause noch härter arbeiten.»
«Wie man in Assen gesehen hat, unser Motorrad war oder auch sehr konkurrenzfähig. Aber ich Dummkopf bin in der ersten Rennrunde in der ersten Kurve gestürzt. Es waren schwierige Verhältnisse dort, weil das Wetter umgeschlagen hat am Renntag. Es hat vorher geregnet, es war eine rutschige Kurve. Auf dem Sachsenring haben wir völlig andere Umstände vorgefunden; es gab perfekte Bedingungen. Ich konnte im Rennen dieselbe Leistungen bringen wie an den zwei Trainingstagen, die wir dominiert haben. Nach zwei, drei wirklich schlechten Rennen sind wir hier wieder an die Spitze zurückgekehrt.»
Wer wird jetzt der härteste WM-Gegner für den Rest der Saison? «Da gibt es so viele... Alex Márquez hat in Barcelona und in Assen gewonnen, in Deutschland war er nicht so stark. Aber vorher ist er den Gegnern zweimal davon gefahren. Das ist in der Moto3-Klasse wirklich schwierig. Alex Márquez und Rins werden uns bei den nächsten Rennen sicher wieder unter Druck setzen. Aber normalerweise konzentrieren wir uns auf unsere eigene Aufgabe. Was die andern tun, beschäftigt mich nicht sonderlich.»
Miller will sich noch nicht äussern, ob er nächstes Jahr in der Moto2-WM (eventuell bei Pons) oder in der MotoGP-WM bei LCR-Honda fährt. HRC will ihn über zwei, drei Jahre hinweg als Dani-Pedrosa-Nachfolger aufbauen.
«JackAss» wirkt unschlüssig. Seit Garry McCoy 1997 ist kein Fahrer von der Leichtgewichtsklasse direkt in die Königsklasse aufgestiegen. McCoy landete dann mit einer 500-ccm-V2-Honda auf dem 17. WM-Rang.
Anderseits: So ein Angebot und ein direkter HRC-Vertrag für einen Rookie – das hat bei HRC mit Ausnahme von Dani Pedrosa 2006 udn Marc Márquez 2013 kein Fahrer bekommen.
Valentino Rossi und Marc Márquez haben Miller zwar von diesem Schritt abgeraten. Und Miller sagte in Assen noch: «Es wird keine Überraschung geben. Ich fahre definitiv ein Jahr Moto2 – wie alle andern.» Anderseits sagt er: «Wenn ich direkt aufsteige, könnte ich mich an die Karbonbremsen und gleich an die Reifen gewöhnen...»
HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto ist überzeugt, dass Miller zusagen wird. Bisher ist man sich aber über die Gage offenbar noch nicht einig geworden.
«Wo meine Zukunft liegt, weiss ich noch nicht», erklärte Miller am Sonntag gegenüber SPEEDWEEK.com. «Jetzt konzentriere ich mich auf meine Aufgabe in der Moto3. Mit Red Bull und KTM im Ajo-Team um den Titel fighten zu können, da ist ein Traum für mich wahr geworden. Ich führe in der WM und will das bis zum Saisonende so belassen.»
«Ich habe jetzt eine recht geschäftige Sommerpause», schilderte der Australier. «Ich war am Montag mit Karel Hanika bei KTM zum Abendessen in Mattighofen. Dann testen wir zwei Tage. Nachher fliege ich nach Singapur für ein Abendessen. Nachher komme ich zurück nach Europa und reise direkt weiter nach Indy zum nächsten Rennen. Ich habe also nicht viel Zeit zum Ausspannen. Aber mir ist das lieber so. Lieber habe ich viel zu tun. Wenn ich nichts zu tun habe, komme ich höchstens auf blöde Gedanken. Dann komme ich in Schwierigkeiten...»