Marc Márquez: «Regeländerungen großes Problem»
Marc Márquez wurde 2016 von seiner Honda limitiert
Die Saison 2016 markierte einen Umbruch in der MotoGP-Klasse. Michelin wurde neuer Einheitsreifenlieferant und alle Teams sind nun mit der Einheitselektronik von Magneti Marelli unterwegs. Vor allem die Michelin-Vorderreifen bereiteten einigen Fahrern, wie Jorge Lorenzo, Probleme. Im Fall von Marc Márquez und Honda sorgte jedoch die Einheitselektronik, die längst nicht so hoch entwickelt ist, wie es die werkseigene Elektronik zuvor war, für ernsthafte Schwierigkeiten in der Vorsaison und auch in der ersten Saisonhälfte.
Márquez bemängelte vor allem die zu geringe Beschleunigungskraft und die zu aggressive Charakteristik des Honda-Motors. Im Verlauf der Saison gelang es Honda jedoch, diese Probleme abzuschwächen, Überflieger Márquez sicherte bereits in Japan überlegen den Titel.
Doch ihm ist bewusst, dass die neuen Regeln große Auswirkungen auf die Saison 2016 hatten. Sie sorgten unter anderem für den Rekord von neun unterschiedlichen MotoGP-Siegern in 17 Rennen. «Sie waren entscheidend, denn unabhängig vom Endresultat muss ich schon sagen, dass der Beginn der Saison ein großes Problem für uns war.»
Marc Márquez sicherte 2016 seinen dritten MotoGP-Titel und den fünften WM-Triumph insgesamt. Und das trotz der großen Probleme mit der RC213V, die sich in der ersten Saisonhälfte vor allem bei den anderen Honda-Piloten wie Dani Pedrosa und Cal Crutchlow deutlich zeigten. Seine Konstanz – kein Nuller in den ersten 15 Saisonrennen – führte ihn in diesem Jahr zur MotoGP-Krone, während Crutchlow erst in der zweiten Saisonhälfte aufblühte und Dani Pedrosa nur einmal siegen konnte.
«Anfangs lagen wir zurück, die Wintertests waren kompliziert. Ich hatte viele Meetings mit Honda, bei denen ich ihnen versprochen habe, dass ich konservativer ans Werk gehen werde und mich darauf konzentriere, in den ersten Rennen einfach so viele Punkte wie möglich zu sammeln. In der zweiten Saisonhälfte konnten sie mir dann helfen. Ich habe sie darum gebeten, allen zu zeigen, wie gut Honda auf solche Herausforderungen reagieren kann. Wir waren weit vom Top-Level entfernt», räumt Márquez ein. «Doch tatsächlich, Schritt für Schritt schlossen wir die Lücke zu den anderen. Das erlaubte es mir, mit der RC213V wieder sehr konkurrenzfähig zu werden.»
Die Fortschritte von Honda schlugen sich in der zweiten Saisonhälfte in fünf Rennsiegen in acht Läufen mit drei Fahrern nieder: Crutchlow (Brünn, Phillip Island), Pedrosa (Misano) und Márquez (Aragón, Motegi).