Livio Suppo (Honda): Vier von fünf Piloten siegten
Die Honda Racing Corporation setzte in der MotoGP-Saison neben dem Repsol-Honda-Werksteam die Kundenteams von LCR und Estrella Galicia 0,0 Marc VDS ein.
Während Repsol-Hoda mit Marc Márquez fünf Siege erbeutete und mit Dani Pedrosa einen, eroberte LCR-Honda mit Cal Crutchlow zwei GP-Siege und zwei weitere zweite GP-Ränge, dazu den siebten WM-Gesamtrang.
Doch die Jahresbilanz von HRC fällt bei Marc VDS Honda nicht gerade umwerfend aus: Jack Miller (er kassierte 57 Punkte) wurde in seiner zweiten MotoGP-WM-Saison nur WM-Achtzehnter; Tito Rabat kam über den 21 WM-Rang mit 29 kargen Punkten in 18 Rennen nicht hinaus.
Marc VDS hat einen Drei-Jahres-Vertrag mit HRC, der nach der Saison 2017 endet.
Aber Marc VDS und HRC wollen über eine Vertragsverlängerung verhandeln, Honda kann sich auch für 2018 zwei Kundenteams vorstellen.
«Wir dürfen nicht vergessen, dass Marc VDS mit Jack Miller in Assen 2016 einen Grand Prix gewonnen hat», hält Repsol-Honda-Teamprinzipal Livio Suppo fest. «Das ist in den letzten zehn Jahren nicht vielen Satellitenteams gelungen. Jack Miller hat einen Vertrag mit HRC; auch für 2017, wir haben ein Drei-Jahres-Programm. Wir wussten, wir uns mit Jack eine sehr schwierige Aufgabe eingebrockt haben. Denn wir haben ihn nach der Saison 2014 gebeten, von der Moto3-Maschine auf das MotoGP-Bike zu springen. Jack hatte 2015 das Open-Motorrad von uns, das war wahrscheinlich nicht gerade das beste Bike im MotoGP-Feld... Jack hat sich dann vor der Saison 2015 beim Motocrossfahren verletzt; nachher hat er sich gesteigert und gute Resultate eingefahren, ehe er sich beim Spielberg-GP wieder eine langwierige Verletzung zugezogen hat. Aber Jack ist nicht nur in Assen stark gefahren, er hat sein Können mehrmals aufblitzen lassen. Wir glauben immer noch, dass Jack für 2018 ein gutes Potenzial hat. Tito Rabat war 2016 ein Rookie in der MotoGP. Man hat gesehen, dass er Zeit braucht, um sich an die MotoGP-Maschine zu gewöhnen. Tito war in der Moto2-WM sehr schnell und sehr erfolgreich. Er hat natürlich gelitten, als unser Motorrad zum Saisonstart 2016 mit der neuen Einheits-Elektronik nicht wirklich konkurrenzfähig war. Aber Tito ist ein fleissiger Arbeiter. Ich bin ziemlich sicher, dass er nächstes Jahr im Marc VDS-Team bessere Resultate erzielen wird.»
Dass HRC in der MotoGP-WM beim Repsol-Duo Marc Márquez/Dani Pedrosa mit Co-Sponsor Red Bull zusammenspannt und die Japaner jetzt bei der Dakar-Rallye mit Konkurrent Monster als Hauptsponsor auftreten, hält HRC-Marketing-Manager Livio Suppo für nicht unvereinbar.
«Es gab in der Historie von Honda auch Zeiten, da hatten wir in der MotoGP-WM ein Bündnis mit Repsol, das hat ja 1995 begonnen, aber gleichzeitig hatten wir in der Superbike-WM ein echtes Werksteam mit der Schmiermittelfirma Castrol als Geldgeber aus der gleichen Branche... Honda ist groß genug, um mit unterschiedlichen Sponsorship-Deals klar zu kommen», meint Suppo. «Wir sind hoffentlich professionell genug, um alle Partner happy zu machen. Red Bull hat bei der Dakar-Rallye ein sehr enges Verhältnis mit dem KTM-Werksteam, dafür haben wir volles Verständnis. MotoGP und Dakar sind zwei getrennte Operationen. Wir sind froh, dass wir bei beiden Projekten starke Partner haben. Ich kann mir ehrlich nicht vorstellen, dass diese Zusammenarbeit mit Monster zu Problemen führen könnte.»