MotoGP-Finale: Verschiebung, Verlegung, Absage?

Valentino Rossi bei «flag to flag»-Rennen im Dilemma

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi

Valentino Rossi

Weil er nur ein neues Chassis hat, hat Valentino Rossi bei einem Motorradwechsel heute beim Sachsenring-GP Bedenken. «Keine ideale Situation», seufzte der Assen-Sieger.

Valentino Rossi (38) führte 2016 auf dem Sachsenring das «flag to flag»-Rennen an, aber dann verpasste er den richtigen Zeitpunkt für den Boxenstopp zum Motorradwechsel und fiel hoffnungslos zurück – auf Platz 8.

Natürlich will Rossi so einen Patzer nicht wiederholen.

«So eine Situation mit ungewisser Wetterlage kann auch heute wieder passieren», ist sich der Yamaha-Star und 115-fache GP-Sieger bewusst. «Die Vorhersagen sind sehr unterschiedlich, ich denke, das Wetter bleibt unberechenbar. Dazu kommt, dass der neue Belag rasend schnell auftrocknet, schneller als der letztjährige. Zuerst habe ich mir einmal vorgenommen, bei völlig nasser Fahrbahn schneller zu sein als im Training. Wir müssen jedenfalls auf jedes Wetter vorbereitet sein. Und wir müssen reaktionsschnell sein, also das Motorrad im Rennen m richtigen Augenblick tauschen.»

Valentino Rossi und sein Movistar-Yamaha-Teamkollege Maverick Viñales starten heute beim deutschen MotoGP-WM-Lauf von den Plätzen 9 und 11, nicht gerade die vielversprechendste Ausgangslage. Denn Honda brachte mit Márquez, Pedrosa und Crutchlow drei Fahrer auf die Startplätze 1, 3 und 4, Ducati qualifizierte sich mit Petrucci (2.), Lorenzo (6.) und Dovizioso (10.) ebenfalls besser. Ein Lichtblick: Yamaha-Pilot Jonas Folger sicherte sich den fünften Startplatz.

Und das Movistar-Yamaha-Duo hat noch ein Problem: Es existiert nur je ein Chassis der neuesten Sorte. Bei einem Motorradwechsel muss also auch das weniger konkurrenzfähige Standard-2017-Chassis eingesetzt werden.

Wird Rossi bei einem «flag to flag»-Race zuerst mit dem neuen Chassis losfahren?

Rossi: «Eine sehr gute Frage. Das Problem für mich ist: Ich fühle mich mit dem neuesten Chassis im Trockenen und im Nassen besser. Also: Was soll ich machen? Hm. Ich weiß es nicht. Haha... Ich denke, ich werde auf jeden Fall mit dem neuen Chassis starten, was immer das Wetter bereithält... Wenn es trocken wird, nehme ich nach dem Wechsel das andere Bike mit dem älteren Chassis. Oder ich mache es umgekehrt... Wir haben sicher damit nicht die perfekte Situation. Aber das lässt sich nicht ändern.»

Übrigens: Rossi hat seit 2009 nicht mehr auf dem Sachsenring gewonnen. Seither hat immer Honda triumphiert: Dreimal mit Dani Pedrosa, viermal mit Marc Márquez.

 

 

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