Valentino Rossi kämpft für Comeback beim Aragón-GP
Valentino Rossi
Movistar-Yamaha-Werkspilot Valentino Rossi sorgt nach seinem Schien- und Wadenbeinbruch (Donnerstag beim Enduro-Training) für Spekulationen, was seine Rückkehr in die MotoGP-WM betrifft.
Am Samstag wurde Valentino Rossi in der Klinik in Ancona entlassen. Der 38-Jährige hatte dort die Nacht von Freitag auf Samstag nach der Operation in der Nacht auf Freitag verbracht. Die Ärzte hatten Rossi gerne noch eine Nacht in der Klinik gehabt, aber dann nach der Visite am Samstag seinem Willen nachgegeben. Ab sofort läuft jedenfalls sein Kampf um das Comeback in der MotoGP-WM. Über den Zeitpunkt der Rückkehr gehen die Meinungen auseinander. Fakt ist: Die Schwellung an Rossis Bein war bereits am Freitag deutlich abgeklungen. Zudem wurden beim Sturz keine Muskeln verletzt und es handelt sich um glatte Brüche.
Rossis persönlicher Fitness-Coach Carlo Casabianca ist nun einer seine wichtigsten Bezugspersonen. Gemeinsam mit den Therapeuten und Yamaha wird das Comeback geplant. Und es klingt durch, Rossi würde gerne bereits in Aragon zurückkehren. Zur Erinnerung: Vor sieben Jahren hatte Rossi nach seinem Schien- und Wadenbeinbruch von Mugello sechs Wochen später das Comeback beim Sachsenring-GP (Platz 4) gegeben. Die aktiellen Verletzungen werden jetzt sind in Summe als weniger gravierend als im Jahr 2010 bezeichnet. Denn damals hatte Rossi offene Brüche erlitten.
Bis zum ersten Training auf dem MotorLand Aragón sind es ab der Operation gerechnet 22 Tage. Im Jahr 2010 dauerte Rossis Genesungszeit 32 Tage, bis er wieder bei einem Test auf einem Motorrad saß.
Rossis Operateur Dr. Raffaele Pascarella hatte zunächst von einer Pause von 30 bis 40 Tagen gesprochen. Den Enthusiasmus und den eisernen Willen des Superstars hat der Chirurg längst auch zu spüren bekommen. Rossi hat die Ärzte bereits am Freitag gefragt, ob man angesichts der Verletzungen diesmal von einer kürzeren Rekonvaleszenz ausgehen könne.
«Valentino hat bereits am Freitag in seinem Krankenzimmer unter Aufsicht mit den Krücken einige Schritte gemacht und angesichts seiner guten Verfassung haben wir ihn entlassen», verrät der Mediziner, will aber keine Prognosen wagen. «Valentino trifft die Entscheidungen. Ich mache hier den Arzt. Aber mit hat niemand eine Kristallkugel geschenkt.»
Auch Rossis Data-Recording-Tchniker Matteo Flamigni ist begeistert. Er hatte Rossi noch am Freitagnachmittag in der Klinik besucht. «Als ich Vale sah, konnte ich nicht glauben, dass er wenige Stunden zuvor noch am OP-Tisch lag. Er hat wahnsinnige Stärke.»
Auch Lin Jarvis, Managing Director von Yamaha Motor Racing, war am Freitag bereits bei Rossi am Krankenbett.
Zu Hause in Tavullia bekam Rossi am Samstag dann auch Besuch von Teammanager Massimo Meregalli und seinem Crew-Chief Silvano Galbusera. Diesen hatte Rossi vor sieben Jahren auf beruflicher Ebene kennengelernt. Damals hatte Rossi in Misano das R1-Superbike von James Toseland im Zuge eines Fitnesstests in Misano getestet. Fünf Tage später setzte er den R1-Test in Brünn fort, ehe er am 16. Juli 2010 in Sachsen wieder auf dem Yamaha YZR-M1 stieg. Der Sturz in Mugello war am Samstag (5. Juni) im FP3 passiert.
Rossi ist nach Platz 3 beim Silverstone-GP WM-Vierter, er liegt 26 Punkte hinter WM-Leader Andrea Dovizioso (Ducati).