Ducati-Boss Domenicali: Wie er Dovizioso halten will
Ducati-CEO Claudio Domenicali nahm sich bei der Präsentation des MotoGP-Teams in Bologna, sportlich gekleidet in Jeans und Lederjacke, besonders viel Zeit. Er schien bei seiner Ansprache auf der Bühne nach den sportlichen und wirtschaftlichen Erfolgen des Jahres 2017 kaum zu stoppen.
Im kleinen Kreis äußerte sich der Italiener später auch zur Frage um die Fahrerverträge für die Zeit nach 2018.
«Es ist noch zu früh, um darüber konkret zu sprechen und Dinge für das Jahr 2019 zu fixieren», gab Domenicali aus seiner Sicht zu bedenken. «Es ist normal, dass man auch an die Verlängerung eines Vertrages denkt, wenn man sich wohlfühlt. Andrea ist definitiv interessiert, seine Arbeit mit uns fortzusetzen. Wir haben jedoch noch nicht einmal den Test absolviert. Aber es sind alle Elemente und die Basis vorhanden, um eine Lösung zu finden.»
«Andrea hat sich auch noch überhaupt nicht zu dem Thema erkundigt», verrät Domenicali. «Aber ich kann sagen, beide Seiten sind willens. Andrea wurde von uns seit dem Jahr 2013 stets auch finanziell gut behandelt.»
Es ist aber kein Geheimnis, dass der Routinier aus Forlimpopoli eine Gehaltsaufbesserung erwartet. «Klar muss man die Sache auch aus dieser Perspektive betrachten», sagt Domenicali. «Wenn man über die Verlängerung spricht, muss man sich anschauen, wie die Leistungen in der Gegenwart und in der Vergangenheit waren.»
Zur Lorenzo-Rekordgage für 2017 und 2018 meint der CEO: «Es ist wahr, dass wir sehr viel dafür getan haben, um Jorge bei Ducati zu haben. Er hat sich mit fünf WM-Titeln bei uns in Borgo Panigale vorgestellt. Das war eine temporäre Vorgabe. Künftig wird das Thema der Fahrerverpflichtungen mit mehr Ausgewogenheit behandelt.»
Es gibt aus der Sicht von Domenicali auch andere Faktoren, die bei der Verpflichtung der Fahrer eine Rolle spielen: «Es hängt viel von der Wettbewerbsfähigkeit des Motorrads ab und die Ducati hat sich als konkurrenzfähig bewiesen.»
Für den Erfolgsmenschen Domenicali ist aber auch klar: «Andrea war wirklich hervorragend, aber über den Wert von Marc Márquez müssen wir auch nicht diskutieren. Beide haben auch gleich viele Rennen gewonnen. All das hat dafür gesorgt, dass wir in einer anderen Situation sind als 2017. Aber wenn es den guten Willen und gegenseitige Wertschätzung gibt, findet man immer eine gute Lösung.»