Yamaha-Manager Sumi: «Hatten nie die meiste Leistung»
Yamaha-Star Valentino Rossi
Letztmals gewann Yamaha 2015 mit Jorge Lorenzo den MotoGP-WM-Titel. Seither war Honda-Star Marc Marquez zu stark und schickt sich an, dieses Jahr zum vierten Mal in Folge Weltmeister zu werden – zum sechsten Mal insgesamt in der höchsten Klasse.
«Wir stehen nicht dort, wo wir erwartet haben», meint Yamahas MotoGP-projektleiter Takahiro Sumi zum bisherigen Saisonverlauf. Valentino Rossi hat seit über zwei Jahren kein Rennen gewonnen, Maverick Vinales sorgte mit seinem Sieg in Assen für ein Aufatmen. Doch in der Gesamtwertung liegen Vinales und Rossi nach zwölf von 19 Rennen nur auf den Rängen 5 und 6., Marquez liegt bereits 132 und 134 Punkte voraus.
«Gegenüber letztem Jahr haben wir unser Motorrad verbessert, es funktioniert aber nicht auf allen Strecken und für alle Fahrer gleich», bemerkte Sumi. «Unglücklicherweise wuchs unser Topspeed-Nachteil, deshalb tun sich alle vier Yamaha-Fahrer in den Rennen schwerer zu kämpfen. Das ist unser größtes Problem, in diesem Bereich müssen wir in der Restsaison unbedingt besser werden.»
Der Japaner weiter: «Valentino hatte einen guten Saisonstart, strauchelte dann aber, weil es uns nie gelang, eine gute Basis für das Handling des Motorrads und die Lebensdauer der Reifen zu finden. Bei Maverick verhält es sich etwas anders: Zu Saisonbeginn konnte er keine konstanten Leistungen bringen, erst in Barcelona fand er eine gute Grundabstimmung und zeigt seither konstante und gute Leistungen. In Assen konnte er gewinnen, was gut für ihn und Yamaha war, um Vertrauen in unser Motorrad und die Entwicklung zurückzugewinnen.»
Wie könnt ihr die Nachteile im Topspeed verringern, ohne gleichzeitig die Handlichkeit des Motorrads zu verschlechtern? «Das ist schwierig», grübelte Sumi. «Wir hatten in diesem Fahrerlager noch nie die meiste Leistung, haben aber immer versucht, zusätzlichen Topspeed zu erreichen. Das ist nicht einfach, ohne an Handlichkeit zu verlieren. Trotzdem ist das unser Hauptziel.»
Und warum haben die Yamaha-Fahrer größere Schwierigkeiten, wenn die Strecke wenig Grip bietet? «Das wüsste ich auch gerne», schmunzelte der Yamaha-Manager «Wir hatten dieses Problem mit der M1 schon immer. Wir versuchen über den Motorcharakter und die Abstimmung in der Beschleunigung besser zu werden, ohne Handlichkeit einzubüßen.»