MotoGP-Kolumne: Marquez ins Ducati-Werksteam

Repsol Honda: Lernen auf der Lieblingsstrecke

Von Thomas Kuttruf
Die Honda-Werksmannschaft weist eine überragende Austin-Bilanz aus und geht dennoch mit bescheidenen Ambitionen in den US-Grand Prix. Um den Sieg wird es 2024 nicht gehen.

Dank einer lange unschlagbaren Kombination aus konkurrenzfähiger Technik und herausragendem RC213V-Dompteur – «MM93» – ist Repsol Honda das Team mit der schillerndsten US-Statistik. Dass die Erfolge in Serie auf der außergewöhnlichen texanischen Rennbahn nicht allein Marc Márquez zuzuschreiben sind, zeigte aber auch das letzte Rennen in Austin. Zwar kreiselten beide Repsol-Werksmaschinen von der Strecke, mit Alex Rins holte aber ein Renner mit Honda-Flügel den Sieg.

Die Historie ist Fluch und Segen zugleich. Offensichtlich hat die RC213V auf der knapp 5,6 km langen Strecke, die vor allem in den letzten Jahren für ihre derben Unebenheiten viel kritisiert wurde, mehr Vor- als Nachteile. Nach den doch massiven Eingriffen an der technischen Rezeptur über den Winter 2023/24 ist die aktuelle Schlagkraft der Honda-Maschinen nicht klar einzuschätzen. Sicher ist: Honda wird nicht zurückschrauben und die vier Piloten mit einer «Alex-Rins-2023-Spezifikation » auf die Strecke schicken.

Hinzu kommt, auch heuer zeigt sich die Oberfläche der Rennanlage wieder in anderem Zustand. Teile des «Circuit of The Americas» mussten vor dem Grand Prix neu asphaltiert werden. Für alle Teams werden die ersten Trainings übermorgen zu einer frischen Standortbestimmung. Honda, der Hersteller mit den meisten Siegen in Austin, kann aus sportlicher Sicht dabei nur nach vorne arbeiten.
Eine besondere Veranstaltung wird der Grand Prix für HRC-Neuzugang Luca Marini. Keine andere Strecke wird den Italiener mehr an das große Delta zwischen Jubel und Niederlage erinnern. Vor 12 Monaten holte Marini in Texas sein erstes MotoGP-Podium; heute reist er aus dem sportlichen Niemandsland an. Sein knappes Statement zehrt von den starken Emotionen der letztjährigen Amerika-Reise: «Austin hat einen besonderen Platz in meinem Herzen und ich habe gute Erinnerungen an 2023. Es ist eine ganz besondere Strecke und man hat gesehen, dass Honda dort in der Vergangenheit etwas erreicht hat.»

In Hinblick auf die noch große Aufgabe fügte Marini hinzu:« Wir kommen dieses Jahr in einer anderen Situation an, aber ich bin immer noch zuversichtlich, dass wir in Amerika mehr Fortschritte machen können. Egal auf welcher Strecke, unser Fokus und unsere Absicht bleiben gleich, während wir dieses Projekt weiter aufbauen.»

Teamkollege Joan Mir wurde in Texas noch nicht zur Siegerehrung eingeladen. 2022 verpasste er das Podest allerdings nur knapp nach einem Duell gegen Jack Miller. 2023 dann einer der 24 Abflüge, die dem Spanier den Vizetitel der Sturzmeisterschaft hinter seinem Teamkollegen bescherten. Kurz vor dem Start des dritten Renntermins sagte Mir: «Es ist immer schön, nach Amerika zu fahren. Wir sehen die Fans dort nur einmal im Jahr, also ist es wichtig, eine gute Show zu bieten. COTA ist eine der einzigartigsten Strecken im Kalender und besonders der erste Sektor ist sehr speziell. Seit wir das letzte Mal hier waren, wurde ein großer Teil der Strecke neu asphaltiert, also freue ich mich darauf, zu sehen, wie sich diese Änderungen auf die Strecke auswirken.»

Der realistische Statusblick auf die Repsol-Honda Werksmannschaft: Für Joan Mir kann der kommende GP nur besser laufen, für Boxennachbar Luca Marini nur schlechter.

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