Formel 1: Mercedes verrät die Hintergründe

Binder (8.): Bester KTM-Pilot, von Aprilia geschlagen

Von Thomas Kuttruf
Brad Binder konnte sich an Alex Márquez vorbei arbeiten

Brad Binder konnte sich an Alex Márquez vorbei arbeiten

Die gute Nachricht: KTM-Star Brad Binder hat seine Sturzmisere überwunden. Doch um den Sieg fahren kann «BB33» weiterhin nicht. Der achte Platz beim MotoGP-Sprint in Sachsen war eine hart umkämpfte Angelegenheit.

Auch am Sachsenring gelang es KTM-Werksfahrer Brad Binder seine zuletzt äußerst unbefriedigende Bilanz wieder in Form zu bringen. Während der Südafrikaner bis Mugello in der Sturzstatistik nach oben schoss, hielt sich der Südafrikaner auch am Sachsenring schadlos, was angesichts der zweistelligen Anzahl von Abwürfen allein am ersten Trainingstag, durchaus bemerkenswert ist.

Defensiv war «BB33» dabei keinesfalls unterwegs. Wenn auch knapp, gelang Binder der direkte Einzug ins Qualifying 2. Vom elften Startplatz kam der RC16-Racer wie schon so oft gut ins Rennen. 15 Runden später überquerte der erfahrenste Pilot des Projektes die Ziellinie als Achter – und war damit wie zuletzt in Assen bester KTM-Mann. Auf Sprintkönig Jorge Martin büßte der Routinier neun Sekunden ein.

Im Pressezentrum traf ein ausgeglichener, aber wenig begeisterter Werksfahrer ein. Zunächst sprach Brad Binder von der Grundlagenarbeit vor dem Sprintrennen: «Wir haben heute früh noch eine recht radikale Veränderung am Motorrad vorgenommen, denn wir hatten eine Idee, um das deutliche Untersteuern des Bikes vom Freitag in den Griff zu bekommen. Im Quali haben wir das aber nicht probiert, da ging es nur um die beste Ausgangslage und die eine heiße Runde. Perfekt habe ich die Runde nicht getroffen, denn Platz 11 ist nicht was vorhatten.»

Der Siebte der Weltmeisterschaft wollte, wie schon so oft, mit einem Binder-Raketenstart schnell viel Boden gut machen. Doch der Plan ging nur teilweise auf. «Ich war zuversichtlich für einen erneuten Top-Start – aber überragend war er nicht. Mehr als zwei Plätze konnte ich nicht gut machen.»

Den weiteren Verlauf der nur halb so langen Distanz wie bei einem Grand Prix fasste Binder denkbar kompakt zusammen: «Ich hab den Kopf eingezogen und gepusht bis zum Zielstrich.»
In der zweiten Runde presste sich Binder an Alex Márquez vorbei, doch dann war es auch schon vorbei mit der Aufholjagd. Das Tempo der vor ihm fahrenden Piloten Marc Márquez, Maverick Vinales und Franky Morbidelli konnte der KTM-Arbeiter nicht mitgehen.»

Das Experiment aus dem freien Training lieferte laut Binder keine entscheidende Lösung. «Im Sprint ist das Untersteuern nur minimal besser gewesen. Nach wie vor geht das Bike in Schräglage weit und zieht große Bögen. Das ist besonders am Sachsenring ein großes Thema, denn es gibt Passagen, in denen man lange Rollphasen in großer Schräglage hat. Am Ende war es einfach frustrierend, wenn du mit voller Attacke durch das ganze Rennen gehst – und an der Linie ist es der achte Platz.»

Die gedrückte Stimmung ist nachvollziehbar und drückt sich auch in der WM der Konstrukteure aus. Im engen Kampf um Rang 2 mit der Aprilia-Rennabteilung, die am Sachsenring nach Quali und Sprint sehr gut aussehen, büßten die Österreicher bis hierher weitere Meter ein.

Ergebnisse MotoGP Sachsenring, Sprintrennen (6. Juli):

1. Jorge Martín (E), Ducati, 15 Runden in 20:18,904 min
2. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +0,676 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +1,311
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +1,458
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,600
6. Marc Márquez (E), Ducati, +6,281
7. Maverick Viñales (E), Aprilia, +6,284
8. Brad Binder (ZA), KTM, +9,061
9. Alex Márquez (E), Ducati, +9,201
10. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +10,800
11. Jack Miller (AUS), KTM, +13,815
12. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +13,960
13. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +14,432
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +15,329
15. Luca Marini (I), Honda, +15,430
16. Augusto Fernandez (E), KTM, +15,493
17. Johann Zarco (F), Honda, +16,205
18. Takaaki Nakagami (J), Honda, +20,321
19. Stefan Bradl (D), Honda, +23,733
20. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +26,366
21. Joan Mir (E), Honda, +26,668
22. Pedro Acosta (E), KTM, +26,715

WM-Stand nach 17 von 42 Rennen:

1. Martin, 212 Punkte. 2. Bagnaia 197. 3. Marc Marquez 146. 4. Bastianini 142. 5. Vinales 121. 6. Acosta 101. 7. Binder 101. 8. Di Giannantonio 92. 9. Aleix Espargaro 82. 10. Alex Marquez 63. 11. Bezzecchi 45. 12. Morbidelli 44. 13. Oliveira 41. 14. Raul Fernandez 40. 15. Quartararo 39. 16. Miller 32. 17. Augusto Fernandez 15. 18. Mir 13. 19. Zarco 12. 20. Rins 8. 21. Nakagami 8. 22. Pedrosa 7.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 290 Punkte. 2. Aprilia 165. 3. KTM 156. 4. Yamaha 43. 5. Honda 22.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 339 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 256. 3. Gresini Racing MotoGP 209. 4. Aprilia Racing 203. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 137. 6. Red Bull KTM Factory Racing 133. 7. Red Bull GASGAS Tech3 116. 8. Trackhouse Racing 81. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 47. 10. LCR Honda 20. 11. Repsol Honda 13.

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