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Bagnaia (Ducati/1.): «Pramac-Jungs etwas aggressiv»

Von Thomas Kuttruf
Auf dem Sachsenring konnte Pecco Bagnaia seinen beeindruckenden Siegeslauf fortsetzen. Mit Geduld, Konstanz und einer Prise Glück ging der MotoGP-Sieg in Deutschland erstmals an den Ducati-Werksfahrer.

Für den Weltmeister entwickelte sich der Trip in Deutschlands Osten zu einer nahezu perfekten Sommerreise. In seinem 200. Gran Prix holte der Italiener einen besonders bedeutungsvollen Sieg. Nach dem Triumph auf dem Sachsenring geht die #1 als Führender der Weltmeisterschaft in die Sommerpause. Gleichzeitig überholte der Ducati-Werksfahrer mit Sieg Nummer 24 den Australier Casey Stoner als erfolgreichsten Ducati-MotoGP-Piloten.

Pecco Bagnaia gelang das Kunststück, Jorge Martin zu kontrollieren – obwohl der Weltmeister bis zum Sturz des Noch-Spitzenreiters permanent nur der Verfolger war. Als sich Bagnaia an dem überraschend schnellen Franco Morbidelli zurück auf Platz 2 gebremst hatte, behielt er den Pramac-Racer an der Spitze genau im Visier. Wie bereits in der Vergangenheit saugte sich Bagnaia mit Cleverness an, ohne dabei sein Reifenmaterial zu überfordern.

Als der Rückstand unter 0,5 Sekunden betrug, brach Martin unter dem Druck seines Verfolgers ein – und der Champion konnte sich das bereits eingeplante finale Duell sparen.

Ohne Arroganz, aber mit Überlegenheit erzählt Bagnaia von seinem ersten Sieg beim GP von Deutschland: «Ich wusste von Beginn an, dass alles von der richtigen Behandlung der Reifen abhängen würde. Darauf habe ich gesetzt. Und als ich gesehen habe, dass Jorge die Lücke geschaffen hat, war es wichtig, ihm nicht zu aggressiv zu folgen. In den letzten Runden konnte ich dann wieder sehr gleichmäßig näherkommen.»

Aus Sicht des Weltmeisters deutete sich der Ausgang des Rennens wenige Runden vor Schluss an: «Ich habe in der letzten Phase bemerkt, dass Jorge Probleme bekam, unser sehr hohes Tempo zu halten. Es waren nur Kleinigkeiten, leichte Fehler vor allem in den wichtigen Passagen von Kurve 1 und 12. Ich habe beobachtet, wie seine Front in großer Bewegung war. Dennoch bin ich davon ausgegangen, dass es zu keinem großen Finale in der letzten Runde kommt.»

Doch dazu kam es nicht. Jorge Martin stürzte in der vorletzten Runde in Kurve 1 aus dem GP und händigte Markenkollege Bagnaia die WM-Führung aus. Francesco Bagnaia, der in der Sommerpause zum Traualtar schreiten wird, stellt sich zur Halbzeitpause ein gutes aber nicht perfektes Zeugnis aus: «Ich habe Fehler gemacht dieses, vor allem in Barcelona als ich in der letzten Runde mit 0,8 Sekunden Vorsprung gestürzt bin, was auch zeigt, wie schmal die Grenze ist, aber der vierte Sieg in Folge zeigt, dass wir gelernt haben und es ist ein sehr gutes Gefühl so in die Pause zu gehen.»

Mit den vier GP-Erfolgen in Serie gelang es dem Ducati-Werksfahrer seinen deutlichen WM-Rückstand nun in eine 10-Punkte-Führung zu drehen. Dass der Weltmeister sieben MotoGP-Events benötigte, um Jorge Martin wieder einzufangen, zeigt auf welch hohem Niveau die beiden Giganten unterwegs sind.

Ergebnisse MotoGP Sachsenring, Rennen (7. Juli):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 30 Runden in 40:40,063 min
2. Marc Márquez (E), Ducati, +3,804 sec
3. Alex Márquez (E), Ducati, +4,334
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +5,317
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,557
6. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +10,481
7. Pedro Acosta (E), KTM, +14,746
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +14,930
9. Brad Binder (ZA), KTM, +15,084
10. Raúl Fernández (E), Aprilia, +16,384
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +17,235
12. Maverick Viñales (E), Aprilia, +18,865
13. Jack Miller (AUS), KTM, +25,425
14. Takaaki Nakagami (J), Honda, +25,952
15. Luca Marini (I), Honda, +25,854
16. Augusto Fernandez (E), KTM, +41,495
17. Johann Zarco (F), Honda, +41,952
18. Joan Mir (E), Honda, +43,145
19. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +50,115
20. Stefan Bradl (D), Honda, +59,047
– Jorge Martín (E), Ducati, 2 Runden zurück
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 21 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Sachsenring, Sprint (6. Juli):

1. Jorge Martín (E), Ducati, 15 Runden in 20:18,904 min
2. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +0,676 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +1,311
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +1,458
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,600
6. Marc Márquez (E), Ducati, +6,281
7. Maverick Viñales (E), Aprilia, +6,284
8. Brad Binder (ZA), KTM, +9,061
9. Alex Márquez (E), Ducati, +9,201
10. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +10,800
11. Jack Miller (AUS), KTM, +13,815
12. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +13,960
13. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +14,432
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +15,329
15. Luca Marini (I), Honda, +15,430
16. Augusto Fernandez (E), KTM, +15,493
17. Johann Zarco (F), Honda, +16,205
18. Takaaki Nakagami (J), Honda, +20,321
19. Stefan Bradl (D), Honda, +23,733
20. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +26,366
21. Joan Mir (E), Honda, +26,668
22. Pedro Acosta (E), KTM, +26,715

WM-Stand nach 18 von 42 Rennen:
1. Bagnaia, 222 Punkte. 2. Martin 212. 3. Marc Marquez 166. 4. Bastianini 155. 5. Vinales 125. 6. Acosta 110. 7. Binder 108. 8. Di Giannantonio 92. 9. Aleix Espargaro 82. 10. Alex Marquez 79. 11. Morbidelli 55. 12. Bezzecchi 53. 13. Oliveira 51. 14. Raul Fernandez 46. 15. Quartararo 44. 16. Miller 35. 17. Augusto Fernandez 15. 18. Mir 13. 19. Zarco 12. 20. Nakagami 8. 21. Rins 8. 22. Pedrosa 7. 23. Marini 1

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 315 Punkte. 2. Aprilia 175. 3. KTM 165. 4. Yamaha 48. 5. Honda 23.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 377 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 267. 3. Gresini Racing MotoGP 245. 4. Aprilia Racing 207. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 145. 6. Red Bull KTM Factory Racing 143. 7. Red Bull GASGAS Tech3 127. 8. Trackhouse Racing 97. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 52. 10. LCR Honda 21. 11. Repsol Honda 13.

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