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Fabio Quartararo: «Die Platzierung ist mir egal»

Von Bernhard M. Höhne
Fabio Quartararo

Fabio Quartararo

«Unauffällig» ist die wohlmeinendste Beschreibung, die man für das Sachsenring-Wochenende von Fabio Quartararo finden kann. Entsprechend wenig Stellenwert misst der Yamaha-Pilot den Ergebnissen bei.

Dass die Ansprüche des hochbezahlten Ex-Weltmeisters höher sind als Platz 13 im Sprint und Rang 14 im Grand Prix von Deutschland, ist offensichtlich. Dennoch war Fabio Quartararo um eine realistische Einordnung bemüht: «Das Hauptrennen lief wesentlich besser als wir dachten.»

Dass es im Grand Prix nicht weiter nach vorn ging, hatte Gründe, die bei Yamaha allzu bekannt sind: «Wir haben am Anfang mit frischen Reifen viel Zeit verloren. Das gleiche Problem wie immer.»

Der einzige Weg, um altbekannte Probleme zu lösen, seien Neuentwicklungen. Zuletzt setzte das in Italien beheimatete Yamaha-Team regelmäßig solche ein. In der Folge wurde das Motorrad seit Saisonbeginn einer Runderneuerung unterzogen. Neue Aerodynamikteile wurden ausprobiert, ein neues Chassis kam zum Einsatz, der inzwischen vierte Motor dieses Jahr lässt nicht mehr lange auf sich warten. Doch in besseren Ergebnissen schlägt sich das bislang nicht nieder. Bereits seit 2022 wartet der japanische Hersteller auf einen Sieg in einem MotoGP-Rennen, dieser gelang damals ausgerechnet auf dem Sachsenring.

Woran es der M1 mangelt, ist offenbar nur in Teilen klar, denn Quartararo gab zu Protokoll: «Es gibt einige Dinge, die wie nicht verstehen. Da müssen wir nachforschen.» Doch immerhin, ein bei der versammelten Konkurrenz vermehrt auftretendes Problem scheint beim Bike von Quartararo eine nur untergeordnete Rolle zu spielen, nämlich Vibrationen der Reifen: «Es gibt viele, viele Dinge, die wir verbessern müssen. Die Vibrationen stehen ganz unten auf der Liste.»

Er wolle sich damit jedoch nicht zu sehr beschäftigen. Sein Job sei vor allem schnell zu sein und bestmögliche Informationen zu liefern, um Weiterentwicklungen zu ermöglichen: «In der Vergangenheit habe ich viel zu oft darüber nachgedacht, wie das Motorrad funktioniert. Ich bin kein Ingenieur.»

Dennoch sei der Trend inzwischen positiv und man habe sich merklich verbessert. Die Gesamtzeit am Sachsenring sei 20 Sekunden schneller gewesen als im Vorjahr. «Wir waren am Anfang der Saison sehr weit von den europäischen Herstellern entfernt. Die Resultate sind jetzt noch immer die Gleichen, aber ich habe das Gefühl, dass wir trotzdem näher an sie herangekommen sind. Vielleicht nicht zu Ducati, aber zu Aprilia und KTM sehr wohl.»

Doch bis sich dies auch in Ergebnissen niederschlage, dauere es: «Wir brauchen noch einige Monate, um wirklich aufschließen zu können.» Um dies zu erreichen, würden regelmäßig neue Teile ausprobiert. Eine Tatsache, die der Concession-Regelung zu verdanken ist, die erfolglosen Herstellern in der MotoGP das Aufrüsten erlaubt. Der neue Technik-Chef Max Bartolini habe ebenso seinen Teil beigetragen: «Seit Max bei uns angefangen hat, hat sich das Team stark verändert. Wir testen wirklich viel.»

Die Frequenz der Neuerungen solle beibehalten werden, dies sei der Hauptvorteil des Reglements: «Wir haben die Freiheit, theoretisch in jedem Rennen einen neuen Motor zu bringen. Dadurch denken wir viel kurzfristiger. Wir müssen uns noch mehr verbessern und ich glaube, dass wir das nach der Sommerpause hinbekommen!»

Ergebnisse MotoGP Sachsenring, Rennen (7. Juli):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 30 Runden in 40:40,063 min
2. Marc Márquez (E), Ducati, +3,804 sec
3. Alex Márquez (E), Ducati, +4,334
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +5,317
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,557
6. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +10,481
7. Pedro Acosta (E), KTM, +14,746
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +14,930
9. Brad Binder (ZA), KTM, +15,084
10. Raúl Fernández (E), Aprilia, +16,384
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +17,235
12. Maverick Viñales (E), Aprilia, +18,865
13. Jack Miller (AUS), KTM, +25,425
14. Takaaki Nakagami (J), Honda, +25,952
15. Luca Marini (I), Honda, +25,854
16. Augusto Fernandez (E), KTM, +41,495
17. Johann Zarco (F), Honda, +41,952
18. Joan Mir (E), Honda, +43,145
19. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +50,115
20. Stefan Bradl (D), Honda, +59,047
– Jorge Martín (E), Ducati, 2 Runden zurück
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 21 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Sachsenring, Sprint (6. Juli):

1. Jorge Martín (E), Ducati, 15 Runden in 20:18,904 min
2. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +0,676 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +1,311
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +1,458
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,600
6. Marc Márquez (E), Ducati, +6,281
7. Maverick Viñales (E), Aprilia, +6,284
8. Brad Binder (ZA), KTM, +9,061
9. Alex Márquez (E), Ducati, +9,201
10. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +10,800
11. Jack Miller (AUS), KTM, +13,815
12. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +13,960
13. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +14,432
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +15,329
15. Luca Marini (I), Honda, +15,430
16. Augusto Fernandez (E), KTM, +15,493
17. Johann Zarco (F), Honda, +16,205
18. Takaaki Nakagami (J), Honda, +20,321
19. Stefan Bradl (D), Honda, +23,733
20. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +26,366
21. Joan Mir (E), Honda, +26,668
22. Pedro Acosta (E), KTM, +26,715

WM-Stand nach 18 von 42 Rennen:

1. Bagnaia, 222 Punkte. 2. Martin 212. 3. Marc Marquez 166. 4. Bastianini 155. 5. Vinales 125. 6. Acosta 110. 7. Binder 108. 8. Di Giannantonio 92. 9. Aleix Espargaro 82. 10. Alex Marquez 79. 11. Morbidelli 55. 12. Bezzecchi 53. 13. Oliveira 51. 14. Raul Fernandez 46. 15. Quartararo 44. 16. Miller 35. 17. Augusto Fernandez 15. 18. Mir 13. 19. Zarco 12. 20. Nakagami 9. 21. Rins 8. 22. Pedrosa 7. 23. Marini 1

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 315 Punkte. 2. Aprilia 175. 3. KTM 165. 4. Yamaha 48. 5. Honda 23.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 377 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 267. 3. Gresini Racing MotoGP 245. 4. Aprilia Racing 207. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 145. 6. Red Bull KTM Factory Racing 143. 7. Red Bull GASGAS Tech3 127. 8. Trackhouse Racing 97. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 52. 10. LCR Honda 21. 11. Repsol Honda 13.

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