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Valentino Rossi: «Ich fahre bis Ende 2016 MotoGP!»

Von Günther Wiesinger
Glücklicher Valentino Rossi: Sieg in Assen 2013

Glücklicher Valentino Rossi: Sieg in Assen 2013

Valentino Rossi exklusiv, 5. Teil: Der Superstar will nach 2014 bei Yamaha um zwei weitere Jahre verlängern. Das hat er bisher noch nie verraten!

Valentino Rossi will seine Laufbahn verlängern und für 2015 und 2016 noch einmal einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschreiben. Dann will er eine Familie gründen und in den Autosport umsteigen. «Aber just for fun», beteuert er.

Valentino, du wirst im Februar 35 Jahre alt. Dein Yamaha-Vertrag läuft Ende 2014 aus. Kannst du dir dann ein weiteres MotoGP-Jahr vorstellen?

Mein Plan ist, mit der Yamaha konkurrenzfähig zu bleiben. Ich will auf einem Level bleiben, wo ich um das Podium fighten kann und um den Sieg, wie seit Assen.

Nach der Saison 2014 will ich mit Yamaha einen weiteren Vertrag für zwei Jahre machen. Bis Ende 2016, wenn Yamaha zustimmt, und zwar im Werksteam.

Nachher, denke ich, ist es genug. (Er lacht).

Du wirst dann in deiner letzten MotoGP-Saison 37 Jahre alt sein?

(Er zählt das Alter auf seinen Fingern ab.) 37, ja. Und der älteste MotoGP-Sieger ist 37 Jahre alt. Ich weiss nicht, wer es war, ich weiss nur, dass er 37 Jahre alt war.

Hm, da spielst du auf die Neuzeit an. Ja, Troy Bayliss war bei seinem Valencia-Sieg 2006 genau 37 Jahre und 213 Tage alt. Aber Fergus Anderson war 1953 in Sanien bereits mehr als 44 Jahre alt. Jack Findlay war 1977 beim Sieg auf dem Salzburgring 42 Jahre alt.

Ausserdem halte ich bei 106 GP-Siegen, Agostini bei 122.

Ist dieser Rekord immer noch ein Ziel? Du müsstest im Schnitt bis Ende 2016 sechs Rennen im Jahr gewinnen.

Für mich ist das sehr schwierig. Aber ich muss unbedingt noch ein paar weitere Rennen gewinnen. Damit ich Ago ordentlich Angst einjage... Ha, ha!

Und dann steigst du mit 37 Jahren in den Automobilsport um?

Ja, für mich schon. Ich wäre sehr happy, wenn das klappen würde. Aber nicht auf demselben Level wie Motorrad. GT, DTM, Rallye – irgend so etwas.

Ist dir das Rallye-Fahren nicht zu gefährlich?

Ja, richtig, Rallye-Fahren ist gefährlich. Ich würde es vorziehen, auf einer Rennstrecke zu fahren.

Und du bist beim Rallye-Fahren einem Beifahrer ausgeliefert...

Ja, das auch noch... Deshalb ist mir GT, DTM oder 24h von Le Mans lieber. Das könnte meine Zukunft sein. Aber Just for Fun. Nicht mit derselben Einsatzbereitschaft wie MotoGP.

Valentino, du willst deinen Yamaha-Werksvertrag um zwei Jahre bis Ende 2016 verlängern. Mit 37 Jahren wird es dann Zeit für eine Familie?

Ja, ja. Ich bin nicht in Eile. Ich will mir Zeit lassen. Solange ich MotoGP fahre, will ich mich 200 Prozent auf diese Aufgabe konzentrieren. Wenn ich das nicht mache, hat es keinen Sinn.

Aber du wirst eine Familie gründen. Auf jeden Fall? Oder muss zuerst die Richtige kommen?

Ich will Kinder, ganz sicher. Ich muss aber die richtige Frau finden. (Er lacht). Nein, ich habe eine liebe Freundin. Sie ist jünger als ich. Sie ist also nicht in Eile.

Wenn du Teammanager wärst, welche zwei Fahrer würdest du engagieren?

Hu, schwere Frage. Ich betreibe bereits eine Akademie, in der ich junge Fahrer fördere. Es hat mit meinem Bruder Luca Marini begonnen, der gut ist.

Aber ich will mit ganz jungen Fahrern anfangen. Also nehme ich Fenati und Antonelli aus der Moto3.

Ich wollte eher deine Favoriten aus der MotoGP.

Allora, wenn ich ein Werksteam in der MotoGP hätte? Jetzt? (Er grübelt). Márquez und Redding.

Lorenzo käme nicht in Frage?

Ah, Topfahrer? Dann tausche ich – und nehme Lorenzo und Márquez. Wenn es um Talente ginge, würde ich Redding statt Jorge nehmen.

Die ersten Bilder von dir als Rennfahrer habe ich erhalten, als du in Misano mit 13 Jahren die AGV-Honda 125 von Ezio Gianola testen durftest.

Das Motorrad aus dem Pileri-Team. Das war im November... 1993!

Hast du damals schon gespürt, dass du ein Ausnahmekönner bist?

Nein. Ich wusste, ich kann stark sein. Aber als ich das kapiert habe, war es eher schon 1995, als ich die Italienische 125-ccm-Meisterschaft gewonnen habe. Dann bin ich in die Europameisterschaft gekommen.

In dieser Phase habe ich gedacht: Hm, vielleicht kann aus mir ein brauchbarer Rennfahrer werden.

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