Exklusiv: So weit sind Aprilias MotoGP-Pläne
Rennchef Gigi Dall’Igna ist von Aprilia zu Erzrivale Ducati geflüchtet, weil ihm das Werk in Bologna bieten kann, was ihm Aprilia verwehrte: Umfangreiche technische Entwicklungen für MotoGP und Superbike-WM.
Vor wenigen Wochen war es zum Zerwürfnis zwischen Aprilia-Chef Roberto Colaninno und seinem hellsten Ingenieur gekommen. Da verwundert es doch einigermaßen, dass Colaninno nun im Rahmen der Mailänder Motorrad-Messe EICMA vollmundig die werksseitige Rückkehr Aprilias in die MotoGP-WM ankündigte. Mit dem Zusatz, dass man 2016 gewinnen wolle. Und das, obwohl das Geschäftsjahr des italienischen Herstellers nicht gerade prächtig ausfällt.
SPEEDWEEK.com sprach mit dem neuen Rennchef Romano Albesiano über Aprilias Pläne.
In der MotoGP-WM habt ihr das Aspar-Team verloren. Wird das Team von Paul Bird (PBM) nächstes Jahr das einzige Aprilia-Team sein?
Aspar hat uns verloren. Bird wird wohl unser einziges Team sein, ja.
PBM ist nicht auf dem Level von Aspar. Dass ihr dieses Team verloren habt, muss ein Tiefschlag für euch sein.
Für uns geht es darum, unsere Technik weiter zu entwickeln, um in der MotoGP-WM konkurrenzfähig zu sein. Das machen wir zuhause in der Firma, nicht außerhalb. Der Wert außerhalb liegt für uns darin, dass wir unser Material an die Rennstrecke bringen können und sehen, wie konkurrenzfähig wir sind.
Wann bringt ihr ein Getriebe ohne Zugunterbrechung und den pneumatischen Ventiltrieb?
Wir arbeiten daran, es steht auf unserem Entwicklungsplan. Wenn wir einen Partner finden, mit dem wir die Kosten für Entwicklungen für MotoGP für nächstes Jahr teilen können, dann werden wir diese Dinge gleich entwickeln. Wir suchen einen Partner. Gelingt uns das nicht, entwickeln wir eigenständig zuhause, gemeinsam mit unserem Testteam, um zum gegebenen Zeitpunkt vorbereitet zu sein.