Exklusiv: Stefan Bradl wird Mittwoch 8 Uhr operiert
Stefan Bradl wird Mittwoch (7. Mai) um 8 Uhr früh in der Kreisklinik in Wertingen bei Augsburg von Dr. Wolfgang Streifinger am rechten Unterarm operiert.
Wegen des «arm pump» hatte sich der LCR-Honda-Pilot schon Ende November 2012 in Barcelona bei Dr. Xavier Mir wegen dieses «compartment syndromes» einem Eingriff unterzogen.
Stefan, du bist am Abend von Dr. Streifinger untersucht worden. Und der Eingriff lässt sich nicht vermeiden?
Der vordere Bereich am rechten Unterarm, in dem jetzt die Schmerzen am Sonntag aufgetreten sind, muss noch einmal aufgeschnitten werden. Offenbar ist in dem Bereich, wo Dr. Mir vor eineinhalb Jahren reingeschnitten hat, jetzt alles in Ordnung. Aber anscheinend entstanden die Probleme im vorderen Bereich, weil der Muskel im Ansatz eingeschränkt ist. Die Faszie, das ist der Mantel, der den Muskel umschliesst, muss behandelt werden. Man nennt das eine Faszienspaltung.
Es muss ein kleiner Schnitt von drei bis vier Zentimeter gemacht werden, nicht ganz bis vorne zum Handgelenk.
Danach sollten die Beschwerden 100-prozentig weg sein.
Die Teilnahme am Le-Mans-GP ist nicht gefährdet?
Nein. Der Eingriff dauert 10 bis 15 Minuten. Die Wunde wird dann genäht; nachher geht es nur mehr um die Wundheilung. Das «arm pump» und die Muskelbeschwerden beim Fahren sollten dann ganz weg sein.
Dr. Streifinger hat mich gefragt: «Wann musst du wieder fahren?» Ich habe geantwortet: «In zehn Tagen muss ich wieder auf dem Motorradl sitzen.»
Er hat dann gemeint: «Ich will dich nicht drängen, aber du kannst morgen oder übermorgen in der Früh kommen.»
Wir haben inzwischen den Termin am Mittwoch um 8 Uhr in der Früh vereinbart.
Ich habe am Dienstagabend bei ihm einen Termin gehabt. Das war ein recht kurzes und angenehmes Gespräch.
Dr. Streifinger hat dich schon einmal operiert?
Ja, er hat mir das Metall aus dem Fuss rausgeholt, das ich nach dem Arbeitsunfall vom Dezember 2010 drinnen hatte. Und im kommenden Winter wird er die Stifte aus dem rechten Knöchel rausholen, die seit dem Malaysia-Sturz im Oktober 2013 drinnen sind.
Eigentlich wolltest du eine zweite Operation vermeiden. Andererseits kannst du die Probleme nicht zu den nächsten Rennen mitschleppen?
Ja, denn Le Mans ist auch so eine Bremser-Strecke... Wir haben dort 2012 und 2013 zwei Regenrennen gehabt. Ich bin dort noch nie ein MotoGP-Rennen im Trockenen gefahren. Keine Ahnung, wie gross die Belastung dort im Trockenen wieder wäre.
Das war jedenfalls ein angenehmes Gespräch mit Dr. Streifinger. Es ist auch sympathisch, wenn man alles auf Deutsch besprechen kann statt auf Spanisch.
Das sei eine Mini-Operation, hat er mir versichert.
Es ist auch nicht so, dass Dr. Mir 2012 schlechte Arbeit geleistet hat. Was er repariert hat, das hält immer noch.
Aber vielleicht hätte er den Eingriff damals gleich ein bisschen grösser machen sollen.