Offiziell: Stefan Bradl und Bautista 2016 bei Aprilia
Das Aprilia-Werksteam: Stefan Bradl, Fausto Gresini, Romano Albesiano und Alvaró Bautista
Das hat die Führungsmannschaft von Aprilia Racing heute in Noale offiziell bestätigt.
Der am 29. November 1989 geborene Bayer Stefan Bradl debütierte 2005 mit einer Wildcard auf einer Werks-KTM im Junior-Team des österreichischen Herstellers in der 125er-WM. 2008 feierte Bradl die ersten zwei 125-ccm-GP-Siege und schaffte den vierten Gesamtrang.
2010 stieg Stefan Bradl in die Moto2-WM auf. Er gewann damals im Oktober den Portugal-GP auf Suter, schloss die WM als Neunter ab und wurde 2011 auf Kalex nach vier Siegen zum Moto2-Weltmeister gekrönt.
2012 absolvierte Bradl mit LCR-Honda seine Rookie-Saison in der MotoGP-Weltmeisterschaft, er gewann die Rookie-of-the-Year-Wertung und landete in der Gesamtwertung auf dem achten WM-Rang.
Stefan Bradl fuhr zwei weitere Jahre für LCR-Honda, wurde WM-Siebter und WM-Neunter und glänzte 2013 in Laguna Seca mit der Pole-Position und dem zweiten Platz im Rennen hinter Marc Márquez.
Stefan Bradl ist aber nicht der einzige Zuwachs bei Aprilia Racing für die Saison 2016. Sam Lowes übernimmt die Aufgabe des Prototyp-MotoGP-Testfahrers. In erster Linie wird der Engländer aber im Team Gresini die Moto2-WM bestreiten.
Lowes wird 2016 mit Aprilia an den mittelfristigen Projekten arbeiten; so kann der schnelle Brite erste MotoGP-Erfahrungen sammeln und bei der Entwicklung des MotoGP-Prototyps mitwirken. Er wird sich auf diese Weise an die Leistung und die technische Komplexität in der «premier class» gewöhnen können. 2017 wird Sam Lowes für Aprilia die MotoGP-Saison bestreiten. Wer dann sein Teamkollege sein wird, ist noch offen.
«Stefan Bradl ist bei uns fast zufällig an Bord gekommen, als Ergebnis von nicht alltäglichen Umständen», sagt Romano Albesiano, Aprilia Racing-Manager. «Aber die Art und Weise, wie er den Motorradwechsel mitten in der Saison bewältigt hat, war eine angenehme Überraschung für uns. Gleich vom Start weg in Indianapolis haben wir mit ihm einen methodischen, schnellen Fahrer kennengelernt, der extrem präzise technische Aussagen mach und deshalb besonders geeignet ist für die Rolle als rennfahrender Tester. Das ist genau das, was wir in unsere Rookie-Saison brauchen. Genau aus diesem Grund wollen wir die Zusammenarbeit mit Stefan fortsetzen. Und jetzt ist das offiziell. Stefan wird auch 2016 für Aprilia an der Seite von Alvaró Bautista die MotoGP-WM bstreiten, der dann schon das zweite Jahr bei uns ist. In der laufenden Saison hat Alvaró grossen Anteil an der Entwicklung der RS-GP.»
Aprilia habe mit Bautista und Bradl zwei exzellente Fahrer unter Vertrag, die über die richtigen Fähigkeiten, Professionalität und Motivation verfügen, um das MotoGP-Projekt von Aprilia voranzubringen, wird bei Aprilia betont. Albesiano: «Für die Arbeit, die in der Rennabteilung in Noale und vom Testteam erledigt wird, können wir in der Person von Sam Lowes ausserdem auf die Mitwirkung eines schnellen, jungen Fahrers zählen, der neben seiner Verpflichtung in der Moto2-WM als offizieller Aprilia-Testfahrer agieren wird.»
«Ich bin froh, dass Stefan für die Saison 2016 bei uns bleibt», erklärte Teambesitzer Fausto Gresini, 125-ccm-Weltmeister 1985 und 1987, der seinen MotoGP-Rennstall vier Jahre lang in einem Joint Venture (bis Ende 2018) mit Aprilia Racing betreibt. «Stefan hat bereits einen wertvollen Entwicklungsbeitrag für Aprilia Racing und das ganze Team geleistet. Die Arbeit, die Stefan im Moment für uns macht, ist wichtig. Und sie wird 2016 noch wichtiger sein, wenn wir ein völlig neues Motorrad zu entwickeln haben. Bradl und Bautista, das ergibt ein grossartiges Team. Zwei schnelle Fahrer, jung, aber bereits mit immenser MotoGP-Erfahrung. Beide werden in der Lage sein, das komplette Team anzutreiben und die bestmögliche Performance zu gewährleisten.»
«Ich bin sehr dankbar für die grossartige Gelegenheit, die mir Aprilia Racing für die zweite Saisonhälfte 2015 gegeben hat», erklärte Stefan Bradl. «Ich möchte mich bei Romano Albesiano und Fausto Gresini dafür bedanken, dass sie an mich geglaubt haben und mir auch für 2016 diese Möglichkeit geben. Ich bin vom Aprilia-Werksteam gleich beim ersten Rennen in Indianapolis mit offenen Armen empfangen worden. Ich kann kaum beschreiben, wie professionell jedes einzelne Teammitglied ans Werk geht. Ich kann ohne Übertreibung behaupten: Aprilia ist das beste Team, für das ich seit dem Beginn meiner WM-Laufbahn gefahren bin. Meine Technikmannschaft unterstützt mich grossartig. Ich habe vom ersten Tag an in Indy gespürt, dass sie wirklich an mich glauben. Ich mag die Art und Weise, wie jedes Training akribisch geplant und vorbereitet wird. Die Vertragsunterzeichnung für 2016 gibt mir viel Vertrauen und Motivation für die restliche fünf WM-Rennen und die Vorbereitungszeit für die nächste Saison. Ich weiss, dass Aprilia hohe Erwartungen hat. Und ich bin zuversichtlich, dass wir alle Bausteine haben werden, um 2016 konstant um Top-Ten-Plätze fighten zu können. Das muss unser Ziel sein.»