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Casey Stoner: «Der Ducati-Motor ist fantastisch»

Von Ernest Marson
Casey Stoner fuhr am Samstag in Sepang zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder eine Ducati-MotoGP-Maschine. «Ich kann nicht genug betonen, wie viel Kraft das Bike hat», sagte er.

In Sepang nahm Casey Stoner am Samstag seine neue Rolle als Testfahrer für den Hersteller aus Bologna ein. Der zweifache MotoGP-Weltmeister, der vor fünf Jahren auf Phillip Island den letzten Ducati-Sieg in der Königsklasse einfuhr, umrundete den Sepang International Circuit 54 Mal mit der Desmosedici GP15.

Sein Testfahrer-Kollege Michele Pirro bereitete die neue Desmo16 für die Werkspiloten Andrea Dovizioso und Andrea Iannone vor.

Stoner fuhr zum ersten Mal auf Michelin-Reifen seit seinem MotoGP-Debüt im Jahr 2006 auf der LCR-Honda. Außerdem war er mit der neuen Einheitselektronik unterwegs.

Überraschend hatte Stoner 2015 seine fünf Jahre andauernde Zusammenarbeit mit Honda beendet und kehrte nun zu Ducati zurück. Nach dem Gewinn des MotoGP-Titels für HRC 2011 kündigte Stoner seinen Rücktritt an. Doch der Australier blieb den Japanern als Testfahrer erhalten.

Mit Ducati hatte der 30-Jährige vier erfolgreiche Jahre in der Weltmeisterschaft verbracht. 2007 gewann er überlegen den Titel mit zehn Saisonsiegen. Doch mit Ducati gewann er keinen weiteren Titel, der Tiefpunkt kam 2009, als er drei Rennen wegen Ermüdungserscheinungen verpasste, die später auf eine Laktose-Intoleranz zurückgeführt wurden.

Nun hat Stoner bei Ducati eine Doppelfunktion als Testfahrer und Markenbotschafter inne. An seinem ersten Testtag wurden keine Zeiten veröffentlicht, aber inoffiziell lag seine Zeit um 2:01 min. Zum Vergleich: die Pole-Zeit 2015 lag bei 1:59,053 min.

«Die Rundezeiten waren überraschend und viel besser als ich es erwartet hatte. An manchen Stellen war ich ziemlich langsam und vorsichtig, aber die Rundenzeiten kamen sehr einfach zustande. Das hat mich gefreut», erklärte Stoner.

Stoner, der natürlich mit der berühmten Nummer 27 ausrückte, antwortete auf die Frage von SPEEDWEEK.com, was ihn an der GP15 am meisten beeindruckt hat: «Da ich in den letzten zwölf Monaten nur ein Superbike fuhr, war es die Power. Verdammt, ich kann nicht genug betonen, wie viel Kraft das Bike hat. Der Motor ist fantastisch, aber er lässt sich gut kontrollieren. Es ist gut, wenn man Power hat, aber wenn man sie nicht auf die Straße bringt, ist das schwierig. Auch das Aerodynamik-Paket hat mich sehr beeindruckt. Anfangs fühlte sich das Bike sehr fremd an, die Front vermittelte mir kein Gefühl. Ich bin mir nicht sicher, ob das am Reifen oder am Chassis lag. Ich konnte nicht die Bewegung in das Chassis bringen, die ich gerne gehabt hätte. Doch dann nahmen wir ein paar Änderungen an der Suspension vor und das Gefühl wurde sofort besser. Es gibt auch Punkte, die ich noch für mich behalten werde, aber es gibt immer Raum für Verbesserungen. Im Moment ist es am schwierigsten zu verstehen, welche Eindrücke von den Michelin-Reifen kommen und welche vom Bike.»

Am Sonntag wird Stoner erneut auf die Strecke gehen, bevor am Montag der offizielle MotoGP-Test in Sepang beginnt. Doch er ist nicht sicher, ob er die neue Desmo16 fahren wird. «Wir werden das heute Abend besprechen, aber für mich ist es sehr wichtig, mich an das Bike zu gewöhnen, um echtes Feedback geben zu können. In den letzten drei Jahren fuhr ich nur drei oder vier Mal ein MotoGP-Bike. Daher braucht es einige Zeit, bis ich mich an die Geschehnisse auf dem Bike wieder gewöhne und die Informationen den Ingenieuren weitergeben kann. Wir werden am Abend entscheiden, was wir tun werden, aber im Moment planen wir keine Ausfahrt mit der Desmo16.»

Neben seiner Rolle als MotoGP-Testfahrer für Ducati wird Stoner auch an der Testarbeit mit der Panigale für die Superbike-WM beteiligt sein, wie SPEEDWEEK.com erfuhr.

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