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IodaRacing: «Sponsoren kamen wegen Foto mit Rossi»

Von Ivo Schützbach
Vier Jahre lang war das Team IodaRacing mit unterlegenem Material in der MotoGP-WM unterwegs. «Zuletzt war unserer Job, dass wir den besten Hospitality-Service hatten», klagte Teamchef Giampiero Sacchi.

Als 2012 in der MotoGP-WM Claiming-Rule-Bikes zugelassen wurden, das waren Prototypen-Chassis’ mit aufgemotzten Superbike-Motoren, um das magere Startfeld aufzufüllen, entschied sich IodaRacing zum Einstieg. Bis Ende 2015 war das italienische Team dabei, hatte gegen die Werksrenner von Honda, Yamaha und Ducati sowie später Suzuki und Aprilia aber keine Chance.

Als sich für IodaRacing die Chance bot, 2016 mit Aprilia-Werksmaschinen Superbike-WM zu fahren, ließ sich Teamchef Giampiero Sacchi nicht lange bitten. Die Verhandlungsposition des Italieners war sehr gut: In MotoGP wollte WM-Vermarkter Dorna sein unterfinanziertes Team loshaben, bei den Superbikes ist es hingegen sehr willkommen. Aprilia konzentriert sich 2016 auf MotoGP und war auf der Suche nach einem Partner, der die schnellen RSV4-Superbikes einsetzt: Eine Win-win-Situation.

IodaRacing fährt diese Saison mit Alex De Angelis und Lorenzo Savadori, für Aprilia ist das Team damit das Aushängeschild. SPEEDWEEK.com sprach mit Giampiero Sacchi.

Steht dein Team finanziell besser da, wenn ihr in der Superbike-WM erfolgreich seid oder sind 20. Plätze in MotoGP mehr wert?

Wenn man crasht, muss man einen Gang zurückschalten. Ich hoffe, dass wir in der Superbike-WM besser dastehen.

In MotoGP war zuletzt unserer Job, dass wir den besten Hospitality-Service im Fahrerlager hatten. Warum? Was hätten wir einem Sponsor verkaufen sollen? Nach 30 oder mehr Jahren im Rennsport weiß ich, dass das Wichtigste ist, einen Sponsor zu motivieren. Wie soll ich das machen, wenn ich morgens aufwache, in den Spiegel schaue und weiß, dass wir Letzter werden? Glaub mir, dass war eine harte Zeit, das ist nichts für einen Racer wie mich. Die Sache mit dem Geld kommt erst später. Wenn du diesen Job wegen des Geldes machst, dann bist du verrückt. Es gibt 100 Jobs, in denen sich leichter mehr Geld verdienen lässt.

Jetzt haben wir ein Abenteuer vor uns, in dem wir versuchen können zu gewinnen. Als Privatteam kannst du in MotoGP niemals um den Sieg kämpfen, so lange nicht irgendein Desaster passiert, aber normal nicht, niemals.

Bei den Superbikes, warum nicht? Ich bin glücklich, jetzt genieße ich es wieder ins Fahrerlager zu kommen.

Unsere Herangehensweise mit den Sponsoren müssen wir ändern. Früher haben wir Sponsoren für einen guten Preis in die Glamourwelt MotoGP gebracht. Letztlich sind diese Leute zu uns gekommen, um ein Foto mit Valentino Rossi machen zu lassen.

Jetzt haben wir ein Projekt, in dem wir konkurrenzfähig sind. In diesem Sport können wir richtig mitmischen.

Und ihr seid das offizielle Team von Aprilia. Solltet ihr erfolgreich sein: Kannst du dir vorstellen, dass euch Aprilia mehr unter die Arme greifen wird?

Ich arbeite schon so lange für und mit Aprilia, sie sind meine Familie, und ich bin sehr glücklich mit ihnen. Für diese Möglichkeit in SBK kann ich mich nur bedanken.

Bevor du im Leben nach etwas fragst, musst du erst etwas geben.

Wir werden versuchen gute Arbeit abzuliefern. Wenn wir auf Platz 20 herumfahren, warum sollte uns jemand helfen? Wenn wir um Siege kämpfen, bin ich mir sicher, dass sie uns helfen.

Hat euch WM-Vermarkter Dorna geholfen, dass ihr jetzt im Superbike-Fahrerlager seid?

Wir haben das gemeinsam entschieden. Wir haben alle unsere Karten auf den Tisch gelegt und sie haben zugestimmt. Dann haben wir mit Aprilia über die Motorräder und Ersatzteile gesprochen.

Für mich ist Carmelo Ezpeleta die Dorna, bei ihm muss ich mich bedanken. Er hat verstanden, dass es für mich sehr schwierig war im MotoGP-Fahrerlager zu bleiben, wenn wir immer Letzter sind. Also eröffnete er uns eine Möglichkeit zu siegen, das ist unbezahlbar.

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