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Lin Jarvis (Yamaha): «Rossi wertvoller als je zuvor»

Von Ernest Marson
Das Rennen in Katar: Valentino Rossi am Hinterrad von Dovizioso und Márquez

Das Rennen in Katar: Valentino Rossi am Hinterrad von Dovizioso und Márquez

Eigentlich wollte Rossi erst im April oder Mail entscheiden, ob er seinen Yamaha-Werksvertrag verlängert. Über die frühe Unterschrift wundert sich sogar Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis.

Yamaha Factory Racing und das Movistar-Yamaha-Team haben nach der starken MotoGP-Saison 2015 immer darauf vertraut, dass Valentino Rossi seinen angedachten Rückzug verschieben und für 2017 einen neuen Vertrag mit dem japanischen Werksteam unterzeichnen wird.

Es war klar: Der 37-Jährige würde eine Hauptrolle auf dem Fahrermarkt für die nächste Saison spielen, da die Welt mit angehaltenem Atem darauf wartete, ob Rossi seine unvergleichliche Karriere Ende 2016 beendet oder ein oder zwei weitere zwei Jahre weitermacht.

Ursprünglich war damit gerechnet worden, dass der neunfache Weltmeister in der Saison 2016 vier, fünf Rennen abwartet und sich irgendwann vor dem Mugello-GP entscheidet.

Aber jetzt hat er beim Katar-GP schon Samstagfrüh seine Entscheidung verkündet – und hat gleich für zwei Jahre unterschrieben.

Rossi war offenbar schon nach den Wintertests von seiner künftigen Konkurrenzfähigkeit überzeugt. Tatsächlich stand er in Doha auf dem fünften Startplatz und blieb den Top-3 im Rennen dicht auf den Fersen.

«The Doctor» wollte nicht abwarten, ob er es schafft, seinen Movistar-Yamaha-Teamkollegen Jorge Lorenzo zu besiegen, der es letzte Saison beim letzten Rennen in Valencia geschafft hat, die Moral des 112-fachen GP-Siegers zumindest vorübergehend zu knicken.

Yamaha hatte immer klar gemacht, dass sie Rossi 2017 gerne wieder auf der Werks-Yamaha YZR-M1 sehen würden. Sogar Strategiepläne für 2017 mit Valentino sollen schon im Winter diskutiert worden sein.

Yamaha-Chef Lin Jarvis zu SPEEDWEEK.com: «Es ist bizarr, dass wir schon vor Beginn der Saison 2016 über das Jahr 2017 sprechen und Verträge unterzeichnen. Die Diskussionen über die Zukunft von Valentino und seiner Crew haben früh begonnen. Unsere Absicht war, ihn zu behalten; wir haben erwartet, dass er weitermacht. Aber wir brauchten auch seine Bestätigung, dass er sich überhaupt konkurrenzfähig fühlt. Ich persönlich habe geglaubt, dass bei Vale die Chancen für das Weitermachen sehr hoch stehen. Diese Meinung hat sich inzwischen bestätigt. Valentino wird inzwischen wissen und vermuten, dass er weiterhin mit den jungen Fahrern mithalten kann. Deshalb wollte er die ersten Rennen nicht abwarten, um eine Entscheidung zu treffen. Wir dachten, wir müssten ihm wahrscheinlich bis zum dritten Rennen in Jerez Zeit geben. Wir fragten uns auch, ob er nach 2016 ein oder zwei Jahre bleiben wolle. Was seinen legendären Status, seinen Wert für den Motorradrennsport und für unsere Marke betrifft, so ist Valentino nach der phänomenalen Performance vom letzten Jahr für uns wertvoller als je zuvor.»

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