MotoGP: Bittere Pille für Stefan Bradl

MotoGP: KTM verhandelt mit Andrea Dovizioso (Ducati)

Von Günther Wiesinger
Andrea Dovizioso: Wenn er bei Ducati nicht mehr erwünscht ist, wird KTM ein Thema

Andrea Dovizioso: Wenn er bei Ducati nicht mehr erwünscht ist, wird KTM ein Thema

Mit Bradley Smith hat das Red Bull KTM-Werksteam bereits einen starken Fahrer für 2017 und 2018. In Jerez hat Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso seine Dienste angeboten.

«Ich hatte vor lauter MotoGP-Terminen nicht einmal Zeit, heute alle meine Moto3-Teammanager zu besuchen», seufzte Pit Beirer, Head of Motorsport bei KTM, am Samstagabend nach den Qualifyings in Jerez.

Beirer kümmerte sich in Begleitung von Mike Leitner, Vice President Onroad, um das MotoGP-Programm von KTM.

Am Mittwoch und Donnerstag testen Mika Kallio und Randy de Puniet in Brünn mit der RC16, am 14. August wird eine Teamvorstellung beim Österreich-GP durchgeführt.

KTM hat den letztjährigen WM-Sechsten Bradley Smith als MotoGP-Werksfahrer für 2017 und 2018 engagiert.

Was den zweiten Fahrer betrifft, hält sich KTM alle Möglichkeiten offen. Die Mattighofener haben bei der Verpflichtung des zweiten MotoGP-Piloten keine Eile.

Pit Beirer macht aber kein Geheimnis daraus, dass die Performance von Jonas Folger in der Moto2-WM aufmerksam beobachtet wird. Der 22-jährige Bayer hat schon 2008 in der «Red Bull MotoGP Academy» der Dorna in der CEV eine KTM gesteuert, dann bei seinen ersten Einsätzen in der 125er-WM 2008.

Fahrer wie Tom Lüthi oder Stefan Bradl dürfen sich bei KTM keine grossen Hoffnungen machen.

Denn wenn kein hungriger junger Moto2-Fahrer wie Folger engagiert wird, könnte sogar ein Topfahrer wie Andrea Dovizioso ein Thema werden.

«Dovi» ist in der MotoGP-WM 2008 auf Scot-Honda gefahren, dann 2009, 2010 und 2011 bei Repsol-Honda, 2012 bei Tech3-Yamaha, seit 2013 ist er bei Ducati unter Vertrag.

Er ist jederzeit ein Top-3-Kandidat, hat Erfahrung mit unterschiedlichen Fabrikaten, stürzt nicht oft – und wäre für KTM eine sichere Bank auf bestmögliche Ergebnisse und eine Messlatte für alle anderen.

Es fand am Samstag in Jerez ein Meeting zwischen Dovizioso-Manager Simone Battistella und Pit Beirer statt. Über dieses Gespräch wurde auch Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti informiert. Beirer machte sich deshalb nicht die Mühe, das Treffen zu dementieren.

Dani Pedrosa stand bei Red Bull-KTM nie ernsthaft zur Diskussion, obwohl Mike Leitner in der 250er-WM und dann in der MotoGP-WM insgesamt elf Jahre als sein Crew-Chief agierte. Pedrosa kassiert bei Repsol-Honda eine kolportierte Jahresgage von 6 Millionen Euro, diese Summe übersteigt das KTM-Budget deutlich.

Andrea Dovizioso wurde bei Ducati deutlich kürzer gehalten. Und seine Möglichkeiten sind für die Zukunft überschaubar. Dazu kommt: Er war jahrelang durch einen persönlichen Sponsorship-Vertrag an Red Bull gebunden.

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