Nach Vorwürfen: Ken Roczen (Suzuki) rudert zurück
Ken Roczen haderte mit dem Fahrwerk seiner Suzuki
Ken Roczen hat in diesem Jahr mehrfach öffentlich ?seine Sorgen mit ?dem ?Fahrwerk seiner Suzuki angesprochen. Insbesondere die Probleme mit der Luftfedergabel waren ?deutlich zu erkennen und wurden von ihm auch als solche benannt.
Die gesundheitlichen Rückschläge von Roczen - beginnend mit seiner Bänderverletzung beim Supercross in Atlanta bis hin zum Bruch des Lendenwirbels L5 - sind bekannt.
Wechsel von KTM zu Suzuki: Perfekte Promo für 'Orange'
Seinem früheren Arbeitgeber KTM konnte Roczen mit dem Wechsel zu Suzuki keinen größeren Gefallen tun: Die Orangenen gewinnen - ohne Roczen - in den USA trotzdem alles: 2015 wurde mit dem Gewinn der US-Supercross- und US-Outdoors-Meisterschaft durch Ryan Dungey ein sportliches Rekordjahr für KTM erreicht.
Dies ?sorgt auf der anderen Seite natürlich für Verspannungen: Ken Roczen gilt als einer der höchst-dotierten Fahrer?, doch die Erfolge bleiben aus. In den USA zählen bekanntlich nur Siege.
Heiko Klepka, Vater, Trainer und Mentor von Ken Roczen, erhob in einem Interview mit dem Crossmagazin schwere Vorwürfe gegen das RCH-Suzuki-Team und deren Arbeitsweise.
Ba?ker vs. Klepka
Roczens Probleme begannen am 25.1. 2015 beim Supercross in Oakland. Er nimmt einen Sprung zu kurz, kracht mit dem Kopf auf den Lenker, ist benommen, verliert die Gesamtführung der Supercross-WM, die er zuvor souverän innehatte. An jenem Nachmittag in Oakland (vor dem Crash!) verkündet Roczen seine Trennung von Trainer-Guru Aldon Baker. ?In diesem Moment tritt Heiko Klepka ?auf den Plan und übernimmt das Trainingsprogramm des deutschen Superstars. Am 22. Februar fliegt Roczen in Atlanta erneut ab und erleidet eine langwierige Bänderverletzung. Am 1. März probiert es Roczen erneut beim Rennen von Atlanta II, doch er sieht ein, dass er pausieren muss. Die Supercross-Saison 2015 ist für den Deutschen damit beendet.
Alle Hoffnungen ruhten nun auf der Outdoor-Meisterschaft. Immerhin ist Roczen Titelverteidiger und er rückt statt mit seiner Karriere-Nummer «94» mit der Startnummer «1» aus. Doch kurz vor dem Start der Meisterschaft in Hangtown am 17. Mai 2015 bricht sich Roczen den Lendenwirbel L5 und ist im Eröffnungslauf nur noch ein Schatten seiner selbst. Wie er mit einer solchen Verletzung überhaupt für «fit» erklärt werden konnte, ist ein anderes Thema. Aber bereits im zweiten Lauf des Tages wirkt der Thüringer wie ausgewechselt. Heiko Klepka erklärt im Interview des Crossmagazins: «Es geht allein ums Geld. Ken ist nur Spielball der Sponsoren.» Klepka erklärt weiterhin, das Team habe ihm im ersten Lauf der Saison ein unfahrbares Bike hingestellt.
Ken Roczen rudert zurück
Heiko Klepka teilt im Interview heftig aus. ?Was folgte, war eine umgehende Stellungnahme von Ken Roczen in Racer-?X-Online. «Ich habe von dem Interview nichts gewusst und war schockiert, das zu lesen», beteuert der Thüringer. «Die Darstellung ist sehr extrem. Ich bin 21 Jahre alt und ich spreche für mich selbst. Es stimmt, dass wir Probleme hatten, aber wir haben auch hart an der Lösung gearbeitet, was sich bei den letzten Rennen auch ausgezahlt hat. Es war für uns alle ein hartes Jahr, aber am Ende des Tages spreche ich für mich selbst. Mein Vater ist tausende Meilen entfernt. Wir sind im Team schließlich weitergekommen. ?Ich habe die Entscheidung getroffen, mit diesem Team zu arbeiten.»
Schlechte Stimmung im Team
Trotz aller Beteuerungen, dass man bei RCH nun gemeinsam weitermachen wolle, ist die Stimmung nicht mehr dieselbe. Roczens Manager Steve Astephen bringt es auf den Punkt: «Ich wollte vom ersten Tag, dass er bei KTM bleibt.»
Zurück, aber wohin?
Klepka ?verrät im Interview des Crossmagazins, dass es für Roczens Mechaniker Kelly Lumgair keine leichte Entscheidung war, mit ihm von KTM zu Suzuki zu wechseln. Nun geht Lumgair zurück zu KTM. Ist er ein Vorbote für die Zukunft?
Roczens Vertrag bei RCH Suzuki wurde über zwei Jahre geschlossen.