Max Verstappen: «Marc Marquez ist der Beste»

MX-Gespann-WM Schopfheim: Giraud/Musset neue Leader

Von Axel Koenigsbeck
Erfolgreichstes deutschsprachiges Team: Marcel Faustmann und Andres Haller

Erfolgreichstes deutschsprachiges Team: Marcel Faustmann und Andres Haller

Beim Grand Prix der Motocross-Gespanne in Schopfheim dominierten Valentin Giraud/Nicolas Musset wiederum nach Belieben. Die WM-Führenden Daniël Willemsen/Peter Beunk stürzten im Qualifying schwer.

Einmal mehr in dieser Saison verhießen die Wetterprognosen wenig Gutes. Und wenn es in Schopfheim kräftig regnet, können manche Streckenabschnitte unpassierbar werden. Doch erfüllten sich die schlimmsten Befürchtungen glücklicherweise nicht, die Rennen zur Gespann-WM fanden ohne größere Beeinträchtigungen statt.

Allerdings dezimierten ernsthafte Verletzungen das Fahrerfeld weiter. Im Qualifikationsrennen gerieten die Seitenwagen von Daniël Willemsen/Peter Beunk und Brett Wilkinson/Steve Kirwin an einem Sprung aneinander. Während die Briten auf Kurs blieben, stürzte der Tabellenführer schwer und musste mit mehrfachem Kieferbruch ins Krankenhaus geflogen werden. Und Jan Bielen, beim jungen Belgier Stan Goeyvaerts im Boot, zog sich bei einem Sturz Beckenverletzungen zu.

Die neuen Deutschen Meister Andreas Clohse/Christian Verhagen, Remo Inderbitzin/Stefan Forster, Benjam Weiss/Patrick Schneider und Marcel Faustmann/Andres Haller konnten sich auf direktem Weg qualifizieren. Andreas Bürgler/Martin Betschart fuhren in ihrer Gruppe sogar auf den vierten Platz. Marco Heinzer/Ruedi Betschart gewannen das Last-Chance-Rennen vor Jan/Hendrickx/Ben van den Bogaart, die zuvor an Motorproblemen gescheitert waren. Auch Tobias Blank/Michael Klooz, Kevin Battaglia/Philipp Furrer sowie die Lokalmatadoren Joachim und Philipp Reimann kamen via Last Chance ins Rennen. Markus Prokesch/Philipp Hildebrandt konnten als Reservefahrer im zweiten Lauf teilnehmen.

Ben Adriaenssen/Lauris Daiders und Marvin Vanluchene/Haralds Kurpnieks schossen beim ersten Start als schnellste Teams die schlüpfrige Gerade hinauf. Doch fackelten Giraud/Musset nicht lang und zogen vorbei zu einem klaren Sieg. Stuart Brown/Josh Chamberlain konnten das Tempo an der Spitze gut mitgehen, aber ein Dreckklumpen verstopfte die Belüftung ihres Kraftstofftanks. Die Briten schafften es mit Rundenrückstand nicht mehr zurück in die Punkteränge. Auch Koen Hermans/Kenny van Gaalen kämpften mit technischen Problemen. Clohse/Verhagen und Blank/Klooz fielen mit streikender Zündanlage aus. Blank wurde bei seiner Havarie von einem nachfolgenden Gespann touchiert und verletzte sich an der linken Ferse. Reimann und Inderbitzin wurden ebenfalls in einen Startcrash verwickelt.

Den zweiten Start gewann Vanluchene, diesmal war auch Brown mit von der Partie. Doch abermals übernahm Giraud bald die Führung. Jan Hendrickx/Ben van den Boogart hatten wiederum aus der zweiten Reihe starten müssen, machten aber das Beste aus der Situation. Während der TM-Viertakter von Gert van Werven/Siebe van der Putten wieder klaglos lief, fielen die Yamaha-Fahrer Etienne und Robbie Bax mit Motorproblemen aus.

Pech auf der ganzen Linie hatten die Teilnehmer aus der Schweiz: Am Gespann von Bürgler sprang noch auf der Startgeraden die Antriebskette ab, Interbitzin wurde durch ein plattes Vorderrad, Heinzer durch eine gebrochene Seitenradachse ausgebremst. Auch Battaglia kam nicht weit: «Wir hatten Motorprobleme. Vermutlich war es die Zündanlage.»

Ebenso Pech für das einzige österreichische Team: Nach einem Sprung landete das Gespann unsanft, Beifahrer Schneider zog sich dabei eine Handverletzung zu.

Von den deutschen Teams verpassten Prokesch und Reimann die Punkteränge denkbar knapp. Richtig zufrieden waren am Ende nur Faustmann/Haller mit den Rängen 15 und 14. Damit konnten die Schwaben eine deutlich bessere Bilanz als ihr DM-Rivale Clohse vorweisen. «Wir waren schlecht vom Start weggekommen», bemerkte der neue Champion.

Überholen war unter diesen Bedingungen für alle Gespanne schwierig, weil man dazu die halbwegs griffige Ideallinie verlassen musste, soweit es eine solche überhaupt gab. Da bleibt nur die Hoffnung, dass die Akteure am nächsten Wochenende im niederländischen Valkenswaard bessere Bedingungen antreffen.

Motocross-Gespann-WM Schopfheim/D:

1. Lauf: 1. Giraud/Musset (F), WHT-KTM. 2. Vanluchene/Kurpnieks(B/LV), VMC-Zabel. 3. Adriaenssen/Daiders (B/LV), WSP-Husqvarna.4. Santermans/Mucenieks(B/LV), WSP-KTM. 5. Cermak/Cermak (CZ), WSP-Mega. 6. Van Werven/S. van der Putten (NL), WSP-TM. 7. Jan Hendrickx/van den Bogaart (B/NL), WSP-Husqvarna. 8. Jarvis/Nilsson (GB/S), WHT-KTM. 9. Wilkinson/Kirwin (GB), WSP-Zabel. 10. M.Keuben/Schelbert (NL/CH), VMC-Husqvarna. 11. Bürgler/M.Betschart (CH), VMC-KTM. 12. Dierckens/Boxtaele (B), VMC-Zabel. 13. Bax/Bax (NL), WSP-Yamaha. 14. Rodionov/Linters (RUS/LV), WSP-Zabel. 15. Faustmann/Haller (D), VMC-Zabel. 16. Weiss/Schneider (A), VMC-Zabel. 17. Cerny/Musil (CZ) WSP-Jawa. 18. Heinzer/R.Betschart (CH), WHT-KTM. 19. Inderbitzin/Forster (CH), VMC-Yamaha. 20. Battaglia/Furrer (CH), VMC-KTM.

2. Lauf: 1. Giraud. 2. Brown/J.Chamberlain (GB), WSP-Zabel. 3. Adriaenssen. 4. Vanluchene. 5. Santermans. 6. Jan Hendrickx. 7. Van Werven. 8. Jarvis. 9. Wilkinson. 10. Cermak. 11. Dierckens. 12. Keuben. 13. Cerny. 14. Faustmann. 15. Hermans. 16. Visscher. 17. Clohse/Verhagen (B/NL), WSP-Zabel. 18. Kunnas/Kunnas (FIN), WSP-Husqvarna. 19. Rodionov. 20. Vratny/Viton (CZ), WSP-Mefo.

WM-Stand nach 8 von 22 Läufen: 1. Giraud 150 Punkte. 2. Adriaenssen 147. 3. Vanluchene 143. 4. Brown 134. 5. Jan Hendrickx 129. 6. D. Willemsen 122. 7. Cermak 103. 8. Santermans 91. 9. Bax 76. 10. Hermans 73. 14. Clohse 50. 18. Bürgler 33. 23. Faustmann 15. 25. Cuche 10. 30. Weiss 7. 33. Battaglia 5. 35. T. Blank u. Heinzer je 3. 38. Inderbitzin 2.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • So. 22.12., 08:40, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 09:30, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 10:15, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 11:05, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 11:55, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 12:40, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 13:30, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 14:15, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 15:05, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 15:50, Motorvision TV
    King of the Roads
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2212054515 | 5