Phillip Island, Lauf 2: Rea gewinnt erneut vor Ducati
Im zweiten Lauf der Superbike-WM auf Phillip Island wurde erstmals die Reglement-Neuerung angewendet, die die Aufstellung der Startpositionen 1 bis 9 verändert. Als Vierter im ersten Rennen rückte Yamaha-Pilot Alex Lowes auf die Pole-Position nach vorne (in der Superpole war er Fünfter), Rennsieger Jonathan Rea (Kawasaki) tauschte dagegen die Pole gegen Startplatz 9 ein.
Am Ergebnis änderte das aber wenig. Bereits in der dritten Runde war Rea Dritter, in Runde 6 übernahm der zweifache Superbike-Weltmeister erstmals die Rennführung. Bis in die letzte Runde lieferte sich Rea mit den Ducati-Piloten Chaz Davies, Marco Melandri und Xavi Forés (Barni Racing) sowie mit Alex Lowes (Yamaha) einen munteren Schlagabtausch. Auf dem Zielstrich hatte der Kawasaki-Pilot wie schon am Samstag knapp die Nase vorne und holte wie 2016 erneut einen zwei Laufsiege.
Übrigens: Rea ist nach den Superbike-Legenden Troy Bayliss, Noriyuki Haga und Carl Fogarty erst der vierte Pilot, der 40 oder mehr Rennen gewinnen konnte.
Mit Chaz Davies (2.) und Marco Melandri (3) auf dem Podium feierte das Aruba.it Ducati-Werksteam einen starken Renntag. Wie im ersten Lauf erreichte Yamaha-Pilot Alex Lowes den vierten Rang.
Wirklich negativ hat sich die geänderte Startaufstellung nur für Tom Sykes ausgewirkt, der zu viel Zeit benötigte, um sich in die Spitzengruppe vorzuarbeiten. Der Kawasaki-Pilot wurde Sechster. Obwohl als Zweiter gestartet, erreichte dagegen MV Agusta-Ass Leon Camier als Achter ein schlechteres Ergebnis als am Samstag.
Mit den Positionen 9 für Lorenzo Savadori und 10 für Eugene Laverty erreichte das Milwaukee Aprilia-Werksteam nicht die erhofften Ergebnisse.
Bester Honda-Pilot war Nicky Hayden, bis der US-Amerikaner mit seiner CBR1000RR stürzte. Sein Red Bull Honda-Teamkollege Stefan Bradl präsentierte sich deutlich verbessert und fuhr zeitweise auf der elften Position, in den letzten Rennrunden wurde der Zahlinger jedoch auf Platz 15 zurückgereicht.
Ganz ähnlich erging es BMW. Während Jordi Torres das Rennen wegen eines Defekts erst gar nicht in Angriff nehmen konnte, zeigte Markus Reiterberger ein beherztes Rennen und kämpfte gegen Bradl, Alex De Angelis und Roman Ramos (beide Kawasaki) um Rang 11. Der Bayer kreuzte als 13. die Ziellinie.
So lief das Rennen
Bereits auf der Aufwärmrunde musste Jordi Torres seine Althea BMW abstellen.
Start: Forés vor Lowes, Camier, Laverty, Davies, van der Mark, Rea, Sykes, Melandri, Savadori, Reiti. Bradl auf P16, Krummi 20.
Runde 1: Lowes kommt als Führender aus der ersten Runde, dann Laverty, Forés, Camier, Rea und Davies. Reiti P9 vor Melandri und Hayden.
Runde 2: Fores und Laverty schnappen sich Lowes auf der Zielgeraden, dann schon Rea, Davies, Camier. Melandri und Hayden vorbei an Reiti (11.).
Runde 3: Rea vorbei an Lowes auf P3. Bradl P13, Krummi nur 19.
Runde 4: Fores und Rea mit leichtem Vorsprung auf Davies, Lowes und Laverty. Melandri arbeitet sich auf P6 nach vorne, Sykes hängt noch auf P9 fest. Reiti auf P12 vor Bradl.
Runde 6: Rea übernimmt erstmals die Führung, dann Forés, Davies und Lowes. Melandri auf P5 1,4 sec zurück. Sykes nun auf P8. Bradl vorbei an Reiti auf P12.
Runde 7: Davies schnappt sich P2 von Forés. Schnellste Rennrunde durch Melandri. Laverty nur noch Achter
Runde 8: Davies und Lowes vorbei an Rea. Die Top-5 innerhalb nur 0,7 sec. Sturz Badovini und Hayden. Reiti (11.) wieder vor Bradl.
Runde 10: Davies und Rea wirken souverän, dann schon Melandri vor Forés und Lowes. Sykes auf P6 2,2 sec zurück. Bradl (11.) vor Reiti.
Runde 12: Sykes der schnellste Mann auf der Strecke – nur noch 1,8 sec zurück. Camier auf P8, Savadori P9.
Runde 14: Sykes hat fast zur Spitze aufgeschlossen. Reiti und Bradl kämpfen mit De Angelis, Ramos und Brookes um Platz 11.
Runde 15: Melandri vor Rea, Davies, Fores, Lowes, Sykes.
Runde 17: Melandri zieht vorne das Tempo an, nur Rea, Davies und Lowes können folgen. Fores und Sykes fallen zurück. De Angelis (11.) aktuell vor Reiti und Bradl.
Runde 19: Melandri führt jetzt schon seit fünf Runden das Rennen an, Rea und Davies aber in Schlagdistanz. Reiti (11.), Bradl (14.).
Runde 20: Innerhalb nur einer Runde fällt Melandri auf P4 zurück. Vorne liegt Davies vor Rea und Lowes.
Runde 22: Die Top-4 gehen innerhalb nur 0,1 sec auf die letzte Runde. Rea schnappt sich von Davies die Führung, auf der Zielgeraden versucht Davies aus dem Windschatten zu überholen, doch 25/1000 sec fehlen. Sieger Rea vor Davies und Melandri. Dann Lowes, Forés, Sykes, van der Mark, Camier, Savadori, Laverty, De Angelis, Brookes, Reiti, Ramos, Bradl, Krummi.