Misano, 1. Lauf: Letzte-Runde-Drama mit Sykes-Sieg
Das erste Rennen der Superbike-WM in Misano war gespickt mit außergewöhnlichen Ereignissen. Es begann mit Führungsrunden von Yamaha-Ass Michael van der Mark, der bis zu seinem Sturz in Runde 15 sensationell und ebenso kontrolliert an der Spitze lag.
Danach kämpften die Ducati-Piloten Chaz Davies und Marco Melandri sowie Jonathan Rea (Kawasaki) um den Sieg. Bis wenige Kurven vor dem Zielstrich schien Davies der Sieg sicher zu sein, dann stürzte der Waliser. Rea krachte in seinen Rivalen und stürzte ebenfalls. Zuvor war auch Melandri ausgerutscht.
Davies wurde zur Kontrolle ins Medical-Center transportiert, weil er von Rea am Rücken getroffen wurde. Der Kawasaki-Pilot, noch als Dritter im Ziel, hielt auf der Auslaufrunde an der Sturzstelle an, um sich nach Davies zu erkundigen.
Den Sieg erbte so kampflos Tom Sykes, der schon zuvor in der Superpole dominierte. Auch Alex Lowes (Yamaha) hätte den zweiten Rang aus eigener Kraft nicht erreicht. Für BMW-Ass Jordi Torres kam der vierte Rang ebenfalls sehr überraschend.
Weitere Sturzopfer im ersten Rennen waren Leon Camier (MV Agusta), Leandro Mercado (Aprilia) und Gaststarter Fabio Menghi (Ducati).
Begünstigt durch die zahlreichen Ausfälle konnte Randy Krummenacher sein bisher bestes Finish in der Superbike-WM feiern. Der Schweizer Kawasaki-Pilot kreuzte als Siebter die Ziellinie, ohne die Stürze wäre Platz 10 realistisch gewesen.
Für Stefan Bradl war der erste Superbike-Lauf in Misano bereits nach wenigen Kurven gelaufen. Zuerst konnte der Red Bull Honda-Pilot am Start keine Position gut machen, dann wurde die Fireblade SP2 plötzlich langsamer und der Deutsche steuerte frustriert die Box an. Mit sieben Runden Rückstand nahm Bradl dann das Rennen wieder auf, um zumindest Informationen zu sammeln.
So lief das Rennen
Start: Rea vor vd Mark, Sykes und Davies. Bradl. 18.
Runde 1: Rea hauchdünn vor vd Mark, Davies hat Sykes überholt. Melandri folgt auf Platz 5, dann Lowes, Laverty, Camier, Fores, Krummi. Bradl fällt mit Defekt aus.
Runde 2: Vd Mark schnappt sich die Führung von Rea, Sykes hinter Davies und Melandri nur noch Fünfter. Laverty beste Aprilia auf sieben. Toores mit BMW auf Platz 10.
Runde 3: Vd Mark weiter vorne, Davies schnappt sich P2 von Rea. Die Top-5 innerhalb einer Sekunde. Sturz Fabio Menghi (Ducati).
Runde 4: Erstaunlich – vd Mark schon 0,5 sec vor Davies, Rea, Melandri und Sykes. Lowes auf P6 schon 2,6 sec zurück. Krummi Elfter.
Runde 5: Sykes verliert den Anschluss und liegt 1,8 sec hinter vd Mark. Lowes, Laverty und Camier kämpfen um Platz 6.
Runde 7: Davies hat die Lücke zu vd Mark wieder geschlossen, die Top-4 nun innerhalb nur 0,6 sec. Sykes (5.) zwei Sekunden zurück. Torres vor auf Platz 9. Krummenacher weiter auf 11.
Runde 9. Vd Mark hat sich wieder ein Polster von0,6 sec erarbeitet, Davies, Rea und Melandri müssen um den Anschluss kämpfen. Lowes jetzt einsam auf Platz 6, aber schon 4 sec zurück. Sturz Mercado.
Runde 10: Halbzeit in Misano und vd Mark führt jetzt um eine volle Sekunde vor Rea, Davies und Melandri. Sykes 3 sec zurück, Lowes 4,8 sec.
Runde 12: Rea (2.) legt sich mächtig ins Zeug, um zum Yamaha-Piloten aufzuschließen. Doch er kommt vd Mark nur um wenige 1/100 sec näher. Lowes holt immer weiter zu Sykes auf. Torres auf P8, Laverty nur Zehnter.
Runde 13: Rea fährt 0,5 sec schneller als vd Mark – nur noch 0,6 sec Vorsprung für den Niederländer.
Runde 14: Vd Mark nur noch 0,3 sec vor Rea. Davies 1,1 sec zurück.
Runde 15: Sturz van der Mark! Rea kann knapp ausweichen, bleibt aber vor Davies und Melandri.
Runde 17: Rea führt vor Davies und Melandri – die Top-3 fahren innerhalb nur 0,3 sec! Sykes auf P4 vier Sekunden zurück, Lowes (6.) 5,8 sec auf. Camier sicher auf Platz 7, Torres folgt als Achter. Krummenacher Zehnter.
Runde 18: Sturz Leon Camier.
Runde 19: Davies vorbei an Rea, auch Melandri schlüpft durch.
Runde 20: Davies mit 0,6 sec Vorsprung auf Rea und Melandri. Krummi jetzt Neunter!
Runde 21: Davies stürzt und reißt Rea mit ins Verderben, auch Melandri stürzt. Sykes erbt den Sieg, Lowes wird Zweiter. Rea steigt noch als Dritter auf das Podium.