Stefan Bradl: 2018 MotoGP-Rückkehr mit Marc VDS?
Stefan Bradl: Kehrt er nach nur einer Saison in die MotoGP zurück?
Bahnt sich in der MotoGP-WM eine Sensation an? Fahren 2018 erstmals zwei Deutsche in der 1000-ccm-Viertakt-Königsklasse – Jonas Folger auf der Tech3-Yamaha und Stefan Bradl auf der Marc VDS-Honda?
Denn Jack Miller steht vor einer Vertragsunterzeichnung mit Pramac Ducati. Und Tito Rabat Rabat (er wird wohl zu Avintia Ducati gehen) ist bei Marc VDS nicht nur wegen seiner schwachen Leistungen in Ungnade gefallen. Deshalb befinden sich jetzt zwei MotoGP-Routiniers in der Favoritenstellung für den zweiten Platz neben Moto2-WM-Leader Franco Morbidelli.
«Wir hatten ursprünglich sechs bis sieben Fahrer auf der Liste. Inzwischen geht es nur mehr um Scott Redding und Stefan Bradl», erklärte Marc VDS-Teamprinzipal Michael Bartholemy am Sonntag in Brünn gegenüber SPEEDWEEK.com.
Auch Teambesitzer und Bier-Milliardär Marc van der Straten (sein Name steht für das Kürzel VDS) zeigt beim Namen Stefan Bradl deutliches Interesse. Der Belgier hat die Karriere des Bayern aufmerksam verfolgt.
Stefan Bradl (bisher in fünf Jahren 47 Top-Ten-Plätze in der MotoGP-WM, dazu in der Gesamtwertung 2012, 2013 und 2014 unter den Top-Ten) hat natürlich mitbekommen, dass für die MotoGP-WM 2018 nur noch wenige Plätze verfügbar sind.
Ein Vertrag mit dem Marc-VDS-Honda-Team für die MotoGP-WM 2018 würde ihn selbstverständlich reizen. «Falls Miller bei Marc VDS wirklich absagt und Interesse an mir besteht, muss man sich das auf alle Fälle anhören, das ist keine Frage. So ein Honda-Team wäre auf jeden Fall eine interessante Konstellation», erklärte Bradl gegenüber SPEEDWEEK.com. «Bei Marc VDS hätte ich eine familiäre Atmosphäre, davon bin ich überzeugt. Und mit diesem Material kann man jederzeit um Top-Ten-Plätze fighten. Aber ich werde mir auch genau anhören, welche Vorstellungen das Red Bull Honda-Team für die Superbike-WM 2018 hat. Bisher hat von Honda Motor Europe noch niemand mit mir ernsthaft über die Saison 2018 gesprochen. Superbike-Manager Marco Chini hat mir gesagt, man werde sich nach dem Endurance-WM-Lauf in Suzuka um dieses Thema kümmern. Um die Verträge und wie es technisch weitergeht für 2018.»
Bei Honda in Japan befinden sich die wichtigsten Entscheidungsträger nach dem «Suzuka Eight Hours» im Urlaub. «Bis zum Superbike-WM-Lauf auf dem Lausitzring am 20. August wird in unserem SBK-Team Klarheit über die Saison 2018 herrschen», ist Carlo Fiorani, Communications Director von Honda Motor und bis Ende 2015 SBK-Stratege von Honda Motor Europe, überzeugt.
Und Stefan Bradls Honda-Motor-Europe-Vertrag würde eine Rückkehr in die MotoGP-WM 2018 erlauben? Bradl: «Ja, weil ich in der Honda-Familie bleiben würde.»