Honda vor Umbruch: Fliegen Öhlins und Brembo raus?
Xavi Vierge bei seinem ersten Honda-Test
Mit einem echten und beim MotoGP-Team in Barcelona ansässigen Werksteam kehrte Honda in die Superbike-WM 2020 zurück. Mit Álvaro Bautista und Leon Haslam wurden zwei erfahrene Entwickler verpflichtet, welche die CBR1000RR-R zu einem Siegermotorrad formen sollten. Die bescheidene Bilanz nach zwei Jahren: Drei Podestplätze.
Weil Bautista für 2022 zu Ducati wechselte, entschied sich Honda zum kompletten Neuanfang und engagierte mit Iker Lecuona (21) und Xavier Vierge (24) zwei junge Piloten aus dem GP-Paddock.
Die Hoffnung der Japaner: Ohne Erfahrung mit anderen Superbikes und den Pirelli-Reifen sollen die beiden Spanier unvoreingenommen die Schwächen der Fireblade annehmen und das Beste aus dem Paket herausholen.
Beim ersten Wintertest Mitte Dezember in Jerez hinterließen die beiden Superbike-Rookies einen guten Eindruck und überzeugten mit ansprechenden Rundenzeiten. Dabei waren sie nicht nur damit beschäftigt, sich an die Triple-R zu gewöhnen, sie verglichen auch verschiedene Komponenten.
Aufmerksamen Beobachtern fiel auf, dass eine Bremsanlage von Nissin und eine Gabel von Showa zum Einsatz kam. Seit der werksseitigen Rückkehr setzte die berühmte Honda Racing Corporation (HRC) bei den Bremsen auf Brembo und bei den Federelementen auf Öhlins. Diese Kombination wird von den meisten Superbike-WM-Teams eingesetzt.
Dabei macht gerade für Honda der Wechsel Sinn: Mit Nissin arbeitet HRC auch beim prestigeträchtigen Suzuka Eight Hours zusammen. An Showa ist Honda beteiligt, außerdem gewann Kawasaki seit 2013 sieben Superbike-Weltmeisterschaften mit den Produkten der japanischen Spezialisten.
Außerdem von Vorteil: MIE Honda wechselte bereits 2021 von Öhlins auf Showa, somit kann das Werksteam auf die Basisdaten von Leandro Mercado zurückgreifen.
Während sich unsere Kollegen von GPOne.com unter Berufung auf entsprechende Quellen sicher sind, dass der Wechsel bereits beschlossen ist, wollte HRC-Teammanager Leon Camier dies gegenüber SPEEDWEEK.com weder bestätigen noch dementieren.